Sommerferien ade! Für rund 10.000 Mannheimer Grundschüler beginnt in wenigen Tagen das neue Schuljahr. Nicht nur Schreiben und Rechnen will gelernt sein, sondern auch der sichere Weg in die Schule. Besonders für die runde 2.400 Erstklässler steht das Einüben des sicheren Schulwegs auf dem Plan.
Die Grundschüler sind auf ihrem Weg in die Schule vielen Gefahren ausgesetzt, vor allem, wenn die Strecke für sie neu ist. Besonders im Herbst und im Winter, wenn es morgens dunkel ist, steigt die Unfallrate von Kindern deutlich an. Das Risiko morgens auf dem Schulweg zu verunglücken ist für Grundschüler fast doppelt so hoch wie in den Sommermonaten. Schulanfänger sollten sich stets so kleiden, dass Autofahrer gewarnt werden – am besten mit Reflektoren an der Kleidung.
„Kleidung ist wichtig. Wie Eltern ihre Kinder auf den Straßenverkehr vorbereiten, ist noch wichtiger “, gibt Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb zu bedenken. „Eltern sollten den sicheren Weg zur Schule mit ihren Kindern üben. Als Hilfe dazu bietet die Stadt Mannheim seit 26 Jahren Schulwegpläne für Grundschulen und Sonderschulen an. Auf ihnen ist die sicherste, jedoch nicht die kürzeste Laufstrecke zur jeweiligen Schule eingezeichnet.“ Erstellt werden diese Schulwegpläne durch die Verkehrssicherheitskommission, bestehend aus mehreren städtischen Fachbereichen, den Schulen und der örtlichen Polizei. Die Kommission berücksichtigt in ihrer Auswahl des sicheren Schulwegs auch die Baustellensituation vor Ort und bestimmen bei Bedarf kurzfristig eine neue sichere Route für die Kinder.
Die Überwachungskräfte der Stadt appellieren jedoch auch an die Vorbildfunktion der Erwachsenen, machen sie doch Jahr für Jahr die Erfahrung, dass ausgerechnet die Eltern behördlichen Nachhilfeunterricht nötig haben. Oft genug fahren „Eltern-Taxis“ bis vors Schultor, parken dort im Halteverbot oder in zweiter Reihe, um ihre Kinder in den Pausenhof oder Klassenraum zu bringen. Staus und Verkehrsprobleme rund um die Schulen sind die Folge – das gefährdet Schülerinnen und Schüler, die zu Fuß und allein unterwegs sind. Denn Überwege und Gehsteige sind dann zugeparkt, Haltverbote werden ignoriert. Viele Kinder sind mit diesem Verkehrsaufkommen überfordert und reagieren dann häufig falsch.
Die Stadt hat aus Sicherheitsgründen im Umfeld nahezu aller Mannheimer Grund- und Förderschulen Halteverbote und Geschwindigkeitsbeschränkungen angeordnet. „Wir empfehlen den Eltern, ihre Kinder zu Fuß zu begleiten. Wer auf das Auto angewiesen ist, sollte in ausreichendem Abstand zur Schule parken und die letzten Meter zu Fuß zurücklegen. Das fördert auch Selbständigkeit und Selbstsicherheit der Kinder“, rät Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht.
Auch der gemeinsame Weg mehrerer Kinder zur Schule ist sicherer und macht mehr Spaß. Im Pilotprojekt „Walking Bus“ wird den Kinder aus dem Stadtteil Waldhof-Ost eine Begleitperson für das Schuljahr 2012/2013 zur Verfügung gestellt, die die Kinder jeden Morgen sicher an die Käfertalschule und nachmittags wieder nach Hause bringt. Selbstverständlich steht in jeder Grundschule das Thema „Sicherer Weg zur Schule“ in den ersten Wochen des neuen Schuljahrs ganz oben auf dem Programm.
Schulwegpläne können unter www.mannheim.de/schulwegplan heruntergeladen werden.
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