„Wem is die Kerb? – Unser!“ Lorschern ist dieser Schlachtruf wohlbekannt. Und auch, dass die „Kirchweih“, wie sie auf Hochdeutsch heißt, so was wie das heimliche Hauptfest in Lorsch ist. Alljährlich breitet sie sich im Stadtkern aus und das Epizentrum der drei munteren Tage liegt dann zwischen Altem Rathaus und Stephan Jäger-Pavillon, zwischen dem Stadthaus und dem Palais von Hausen.
Dann findet man dort ein Bierdorf auf dem Marktplatz und ein Weindorf auf dem Wingertsberg hinter dem Museumszentrum, es gibt das allseits beliebte Schubkarrenrennen und natürlich die knifflige „Kerwe-Quiz-Frage“ (Auflösung: Sonntag ca. 20 Uhr im Weindorf).
Beim Schubkarrenrennen am Sonntagnachmittag um 15 Uhr können sich Vereine, Privatpersonen und Parteien anmelden, um den thematisch immer wieder anders aufgemöbelten Geschicklichkeitslauf mit der einrädrigen Lastenkarre für sich zu entscheiden (Anmeldung bei Stephan Straub, Fon 01 72.5 98 45 22). Publicity ist den Teams auf dem dann stets proppenvollen Marktplatz garantiert, der Spaßfaktor ist enorm!
Spaßig wird es auch gleich zu Beginn, am Samstag um 15 Uhr am Stephan Jäger-Pavillon und zwar für die Kinder: Fetzige Rockmusik, grooviger Rap, witzige und nachdenkliche Texte, das sind die Markenzeichen der Blindfische – einer Rockband für Kinder. Das Ganze verpackt in turbulente Geschichten ergibt eine perfekte Mischung aus Musik, Comedy und Theater. Die Sappa Lostra e.V. lädt dazu ein – Eltern sind auch willkommen!
Gleich danach, um 16 Uhr, kann man sich auf den Bieranstich durch Bürgermeister Christian Schönung freuen. Und natürlich auf die „Kerwe-Redd“ vom Stadtschreiber Andreas Adams. Weiter geht’s dann mit Musik, von der die Organisatoren von der IG Lorscher Kulturfeste jede Menge versprechen. Swing der 1930er und 40er und Schlager der 1950 und 60er Jahre hat die Band „Drei zu Null“ im Gepäck und die Formation „Soul & Gebläse“ kündigt u.a. „urgewaltigen Rhythm and Blues“ an. Das „EightTeam“, „P.M. Bach“ und das bekannte Duo „Take two“ . u.v.m. setzen die Liste der Live-Musiker fort. Und der Spielmannszug der FFW und der Musikzug Laurissa dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Schließlich mischen musikalische Walking Acts die Festmeile immer wieder auf. Die Geschäfte sind am Samstag bis abends und am Sonntag ebenfalls geöffnet. Dabei wird das Angebot des Einzelhandels durch weitere Marktanbieter vergrößert.
An eine geschichtliche Besonderheit wird ein Informationsstand des KULTour-Amtes erinnern: Einst fand die Kerb im November statt. Doch zu Zeiten des Tabakanbaus in Lorsch verlegte man das Fest auf Ende September: Dann nämlich wurden die Erntehelfer ausgezahlt – günstig für die Kerwe-Wirte! Ab 2013 wird in Lorsch wieder Tabak angebaut werden. Bürgerinnen und Bürger, die Lust haben, eine Saison lang Tabakbauern zu werden, können sich an dem Projekt beteiligen. Weitere Informationen dazu kann man auf der Kerb bekommen.
Lorscher und alle, die sich in Lorsch wohlfühlen, sind also von der Stadt Lorsch, dem Einzelhandel und der IG Lorscher Kulturfeste herzlich dazu eingeladen, vom 15.–17.September dabei zu sein, wenn man sich in der Innenstadt einmal mehr unter dem Kerwe-Kranz zum Feiern trifft.