„Der Zustand unseres Waldes ist ein Spiegel der Umweltbedingungen und zunehmend auch des Klimawandels“, erklärte Forstministerin Ulrike Höfken anlässlich der aktuell laufenden Waldzustandserhebung. So könne trotz einer Verringerung der Luftschadstoffe keine Entwarnung gegeben werden. In Verbindung mit Wetterextremen zeigten Bäume oft erst zeitversetzt Schäden. „Für den Waldschutz ist es daher wesentlich, den Klimaschutz voranzutreiben“, so Höfken.
Das wolle man durch die Energiewende erreichen. Aber auch die Förderung des naturnahen Waldbaus sowie die Einrichtung eines Nationalparks seien Instrumente der Landesregierung zum Erhalt des Waldes und seiner wichtigen Funktionen.
Zurzeit begutachten Spezialistenteams der Forstämter die Bäume auf ihren Gesundheitszustand. Dazu wird der gesamte Staatswald in einem Raster aufgeteilt. Etwa 4.000Probebäume werden untersucht und bewertet. Die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt leitet das Projekt und wertet die Daten aus. Im Herbst wird Ministerin Höfken die Ergebnisse in Mainz vorstellen. Für 2012 sei vor allem interessant, ob der verregnete Sommer dem Wald geschadet hat, oder ob die Witterung günstig war.
Der Wald sei aber nicht nur durch die Folgen des Klimawandels betroffen, sondern gleichzeitig auch grüne Lunge der Erde und Reservoir für die biologfische Vielfalt, hob die Ministerin hervor. Der Schutz des Waldes sei daher als klarer Auftrag auf Konferenzen wie dem Weltnachhaltigkeitsgipfel in Rio formuliert worden. In Rheinland-Pfalz werde man zum Beispiel den Staatswald stufenweise nach FSC zertifizieren. Und mit dem geplanten Nationalpark schaffe man Waldgebiete, die sich unbeeinflusst vom Menschen entwickeln könnten und Rückzugsraum für bedrohte Arten seien, so Höfken. Die nicht bewirtschafteten Flächen könnten außerdem für künftige Waldzustandserhebungen Vergleichsdaten und Hinweise zum Schutz des Waldes liefern.