Erhard Domay, ehemaliger Leiter der theologischen Fort- und Weiterbildung in der Evangelischen Kirche der Pfalz, ist am 25. Juni gestorben. Der 72-Jährige wurde bundesweit, vor allem als Autor und Herausgeber von theologischen und liturgischen Veröffentlichungen zur Gottesdienstgestaltung, bekannt.
Kirchenpräsident Christian Schad würdigte Domay als „herausragenden Theologen, der mit seiner spirituell-ästhetischen Erschließungsarbeit einen neuen Blick auf die Bildende Kunst im Raum der Kirche gewährt und den Sinn für den Schatz unserer Kirchengebäude überhaupt wachgerufen hat“. Darüberhinaus habe er durch seine „kreative Predigtkunst“ Freude vermittelt, den Dienst am biblischen Wort selbstständig wahrzunehmen.
Domay, 1940 in Gießen geboren, studierte Evangelische Theologie und Germanistik in Mainz und Marburg und war zunächst Pfarrer im hessischen Winterkasten undMünster bei Dieburg. 1975 wechselte er in das Pfarramt für die Theologische Fort- und Weiterbildung in die Pfalz. Zu seinen Schwerpunkten gehörten bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2003 die Bereiche „Theologie und Literatur“ sowie „Kunst und Kirche“. Von 2003 bis 2005 leitete er das landeskirchliche Projekt „Vermittlung von Kunst in den Gemeinden“, in dem er sowohl für die Ausbildung von Kirchenführern als auch für die Öffnung der Kirchengebäude eintrat.
Als Autor und Herausgeber publizierte Erhard Domay mehrere Reihen von Arbeitshilfen für die Gestaltung von Gottesdiensten und war von 1983 bis 2007 Mitherausgeber der „Zeitschrift für Gottesdienst und Predigt“. Sein Engagement für eine gerechte Sprache im Gottesdienst schlug sich unter anderem in der Herausgabe der „Bibel in gerechter Sprache“ nieder. Für Domay war die Entwicklung einer zeitgemäßen christlichen Spiritualität nur möglich, „wenn alle Menschen sich vom Wortlaut der Bibelübersetzung angesprochen und nicht ausgeschlossen fühlen“.
Domay, der nach schwerer Krankheit verstarb, war mit der Künstlerin Gabriele Domay verheiratet und lebte in Landau (Pfalz).