Wer bei der Friatec AG seine Ausbildung macht, der hat „kein Motivationsproblem und keine Fehltage“, so Ausbildungsleiter Karl-Heinz Eberle beim Besuch der städtischen Delegation. Denn bei Friatec arbeiten die Auszubildenden bei „Juniortrade“, einem Unternehmen im Unternehmen. Dort übernehmen sie interne Projekt oder auch Kundenaufträge von der Planung, Konstruktion und Umsetzung bis hin zur Abrechnung, und lernen so die realen Produktionsbedingungen schnell kennen.
Vorstand Klaus Wolf ist stolz auf das Konzept. „Eine Vielzahl unsere Meister, Techniker oder Ingenieure kommen aus der internen Ausbildung. Die qualifizierten, spezialisierten Fachkräfte sind Teil unseres Erfolgskonzepts.“ Bei Friatec werden derzeit etwa 70 junge Menschen ausgebildet. 99 Prozent der Auszubildenden werden übernommen; auch andere Unternehmen schicken ihre Azubis im Ausbildungsverbund zu Friatec.
Seit 1863 besteht das Unternehmen am Standort Mannheim. Als Ziegelei gegründet, bietet es heute hauptsächlich Verbindungstechnik für Rohrleitungssysteme, Produkte aus Hochleistungskeramiken sowie Spezialpumpen für aggressive, flüchtige oder explosive Medien. Ein Projekt derzeit ist der Ausbau des Glasfasernetzwerks, an das künftig alle Haushalte angeschlossen werden sollen (FTTH-Technologie), um die Bandbreite der Kommunikationsnetze zu erhöhen. „Mit unseren Rohrsystemen wäre ein Anschluss über schon vorhandene Gas- oder Wasserzuleitungen für die Haushalte kein Problem“, erläutert Robert Eckert, der Leiter des Produktmanagements. Der Anschluss wäre enorm preisgünstig, denn die Kosten für den Tiefbau könnten entfallen. „Wir erhalten in den nächsten Tagen den Bescheid, ob wir diese Möglichkeit nutzen können“, freut sich Eckert.
Die Mannheimer Delegation, mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, erstem Bürgermeister Christian Specht, den Bürgermeistern Michael Grötsch und Lothar Quast, der Leiterin der Wirtschaftsförderung, Christiane Ram und weiteren Stadtvertretern, zeigte sich beeindruckt von der Leistung des Unternehmens. „Friatec ist ein exzellentes Beispiel, wie sich Mannheimer Unternehmen mit immer neuen Innovationen am Markt behaupten können“, freut sich der Oberbürgermeister. „Auch ist Friatec beispielhaft bei der Ausbildung von Fachkräften, die nach ihrem Abschluss auch langfristig am Standort beschäftigt werden können. Für Mannheim ist das von großer Bedeutung“, so Kurz.
Das Unternehmen hat heute etwa 1.100 Mitarbeiter, davon sind ca. 850 auf dem größten zusammenhängenden Werksgelände Mannheims beschäftigt. Seit 2003 gehört die Friatec AG zur Aliaxis-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Brüssel. 2011 hat Friatec Investitionen von 6,4 Millionen Euro in Mannheim getätigt; im gleichen Jahr wurden 184 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.