Eine andauernde öffentliche Diskussion über die Bereitstellung von Kita-Plätzen für die unter zweijährigen Kindern, vor allem in den bundesweiten Medien, hat zu einer spürbaren Verunsicherung bei den Eltern und in den Familien geführt. Auch die streitige Diskussion über das von der Bundesregierung beabsichtigte "Betreuungsgeld" hat dazu beigetragen.
"Rückstände beim Ausbau der Kita-Plätze für die Unter-Dreijährigen gibt es in der Tat bundesweit, aber kaum in Rheinland-Pfalz und nicht bei uns an der Südlichen Weinstraße", erklären Landrätin Theresia Riedmaier und der Jugend, Familie und Sport zuständige Erste Kreisbeigeordnete Nicolai Schenk. Und weiter: "Im Landkreis Südliche Weinstraße sind wir in der glücklichen Lage, dass wir genügend Kita-Plätze für unsere kleinen Kinder vorhalten und den Rechtsanspruch, der seit August 2010 für die zweijährigen Kinder gilt, erfüllen können".
Das Statistische Bundesamt hat vor wenigen Monaten eine Erklärung veröffentlicht, wonach der Landkreis SÜW beim Ausbau der Kita-Plätze für die zweijährigen Kinder in den westlichen Bundesländern Platz 1 unter allen Landkreisen einnimmt. Ein schönes Kompliment für die Kinder- und Familienfreundlichkeit unseres Landkreises Südliche Weinstraße.
Nach dem derzeitigen Stand besteht die berechtigte Erwartung, dass der Landkreis SÜW den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für die einjährigen Kinder, der ab August 2013 gilt, erfüllen kann.
Nachfolgend soll die Situation in den wesentlichen Eckpunkten nochmals dargelegt werden; damit wollen wir unseren Eltern und Familien die Gewissheit vermitteln, dass die Betreuung für die Kinder mit Rechtsanspruch in hoher Qualität in unseren Kindertagesstätten gesichert werden kann.
Im Kindergartenjahr 2012/2013 gibt es in den 69 Kindertagesstätten, die in den Städten und Gemeinden des Landkreises in Betrieb sind, voraussichtlich etwa 950 U3-Plätze. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass im Landkreis jährlich etwa 800 Babys geboren werden. Also ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Kinderbetreuung, wie von Bundes- und Landesregierung gefordert und von den Familien gewünscht, sicher zu stellen. Sollten Engpässe an einzelnen Standorten auftreten, wird der Betreuungsbedarf über Tagespflege abgedeckt.
Mittlerweile gibt es sehr unterschiedliche Betreuungsangebote in unseren Kindertagesstätten: Die Regelgruppe (25 Kinder ab
3 Jahren), geöffneten Gruppen (zu Beispiel 19 über Dreijährige und 6 unter Dreijährige) oder kleine altersgemischte Gruppen (8 Kinder 3 – 6 Jahre, 7 Kinder 0 – 3 Jahre). Eine starke Ausweitung gab es in den letzten Jahren bei der Ganztagsbetreuung: Während im Jahr 2007 knapp 1.100 Ganztagsplätze angeboten werden konnten, wurde dieser Bereich um jährlich rund 200 Plätze ausgebaut, so dass aktuell 2.000 Kinder eine durchgängige Betreuung mit Mittagessen in der Kindertagesstätte erhalten. Damit stehen inzwischen fast die Hälfte aller Plätze zur Mittagsbetreuung zur Verfügung.
Landkreis, Gemeinden und kirchliche Träger der Kindertagesstätten haben in den vergangenen Jahren enorm in den Ausbau – oft einhergehend mit Sanierungsmaßnahmen, insbesondere im energetischen Bereich – der Kindertagesstätten und der Außengelände investiert. Fast in jeder Kindertagesstätte waren kleinere und größere Umbauten nötig. Insgesamt flossen in den letzten vier Jahren 2,4 Millionen an Kreismittel, 4 Millionen Euro Bundesfördermittel und enorme Investitionen der Gemeinden in die Einrichtungen.
Um im August 2013 die einjährigen Kinder aufnehmen zu können sind weitere Baumaßnahmen notwendig. Gerade für die Kleinsten müssen Wickelbereiche, Schlafräume und Stillbeschäftigungsräume vorbereitet werden. Mit der Mehrung der Personalstellen einher geht oft auch eine Ausweitung der Räumlichkeiten für die Leitung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Für die nächsten eineinhalb Jahre bis Ende 2013 sind weitere
17 Maßnahmen (in Annweiler, Bad Bergzabern/Birkenhördt, Barbelroth, Bornheim, Edenkoben, Göcklingen, Gossersweiler-Stein, Herxheim, Heuchelheim-Klingen, Hochstadt, Maikammer, Oberotterbach, Offenbach, Pleisweiler-Oberhofen und Rhodt) in der vorbereitenden Planung oder Abwägung.
Der Landkreis Südliche Weinstraße wird hierzu die Gemeinden und freien Träger der Kitas nicht nur fachlich beraten, sondern auch mit Zuschüssen von voraussichtlich 1,3 Millionen Euro in den Jahren 2012/2013 unterstützen. „Wir wissen, was die Familien brauchen und wir haben frühzeitig vorsorglich den Ausbau der Kindertagesstättenplätze auch für die Unter-Dreijährigen umgesetzt. Dass auch die Qualität der Betreuung stimmt, danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten. Ihre Fürsorge, ihr Engagement und ihre Kompetenz stärken das Vertrauen der Eltern und der Familien in die staatliche öffentliche Kinderbetreuung“, so Landrätin Riedmaier und Kreisbeigeordneter Schenk.