Wie bereits im vergangenen Jahr fand das traditionelle Serenadenkonzert der Kuckucksmusikanten Roschbach im alten Pfarrhaushof statt. Am vergangenen Sonntagabend stand das Thema „Russian Tales“ (Russische Geschichten) im musikalischen Mittelpunkt.
Vorsitzender Achim Argus begrüßte neben der örtlichen politischen Prominenz auch die Edesheimer Weinprinzessin Anne I., die bei ihrer Ansprache gekonnt die Verbindung zwischen Wein und Musik hervorhob. Durch das Programm im mit rund 200 Zuschauern ausverkauften romantischen alten Pfarrhaushof führte der bereits seit zwei Jahren bei den Kuckucksmusikanten verantwortliche musikalische Leiter Dominique Civilotti.
Zum Beginn des Konzerts erklang die Ouvertüre „a la Russe“ von Warren Barker, einem bekannten Hollywood-Komponisten, der die Zuschauer auf die „russische Moderne“ einstimmte. Diese wurde im Anschluss mit dem Infernal Dance and Finale aus „Der Feuervogel“ von Stravinsky bearbeitet von A. Balent weitergeführt. Dirigent Civilotti stimmte die Zuschauer mit dem Vorspiel einzelner Passagen und Erläuterungen zu Stravinskys Feuervogel auf dieses Stück ein. Den Abschluss der ersten Konzerthälfte bildete „Russian Tales“ von F. Bar. Mit den Sätzen „Dance of Bridges“, „Farewell Train“ und „Dance of Spring“ wurde den Zuschauern facettenreich die manchmal beschwingten aber auch lethargischen Rhythmen der russischen Musik dargeboten.
Die zweite Hälfte des Konzerts eröffneten die Kuckucksmusikanten mit „Witch´s Dance“, dem Hexentanz (Warren Barker). Hier wurden die Zuschauer auf den dann folgenden Höhepunkt des Konzertes mit „die Nacht auf dem kahlen Berge“ eingestimmt. Das von Modest Mussorgsky komponierte und von L. Conley bearbeitete Werk ist eines der bekanntesten Beispiele für russische Programmmusik des 19. Jahrhunderts. Das Stück beschreibt in feurigen Orchesterfarben den grauenerregenden Tanz der Hexen in der Johannisnacht, den so genannten Hexensabbat, der im Morgengrauen endet. Daran anschließend wurden die Zuschauer mit „Scheherazade Selections“ von Nikolai Rimski-Korsakow bearbeitet von L. Harnsberger in die Märchen von 1001 Nacht entführt. Auch hier kamen typische Merkmale der russischen Musik, die farbenfrohe Instrumentation und das Orientalische zum Einsatz.
Den Abschluss des Konzerts bildete dann der „Waltz No. 2“ von Dmitri Shostakovich bearbeitet von J. Curnow. Dieser insbesondere durch André Rieu bekanntgewordene Walzer beendete die erfolgreiche Konzertnacht im romantischen Pfarrhof.