Die Auftakt- und Informationsveranstaltung zum Modellprojekt: "Gemeinsam älter werden – zu Hause: Heute, morgen und in Zukunft" am 30. Mai im Hagenbacher Kulturzentrum stand unter dem Motto „Ehrenamtliche Seniorenbeauftragte gesucht“. Ca. 100 Entscheidungsträger/innen aus Politik und Verwaltung nahmen vielfältige Informationen mit und brachten Ideen und Erfahrungen für die Gestaltung der Suche und Berufung von Seniorenbeauftragten in ihrer Gemeinde ein.
„Mut, Neugier, Ideen und Visionen von uns allen sind wichtig“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel, „damit wir `Gemeinsam älter werden – zu Hause: Heute, morgen und in Zukunft´.“ Der Bürgermeister der Modell-Verbandsgemeinde Hagenbach, Reinhard Scherrer, ist optimistisch, dass die durch das Modellprojekt geschaffenen Strukturen langfristig zur Verbesserung der Seniorenarbeit in den Ortsgemeinden beitragen. Dies sei ein zentraler Beweggrund für die Bewerbung als Modell-Verbandsgemeinde gewesen. „Senior ist nicht gleich Senior“, so Reinhard Scherrer, „60-, 70-, 80-, 90-jährige haben unterschiedliche Lebenslagen und Bedürfnisse, die wir berücksichtigen wollen.“ „In der Gemeinde kann dies insbesondere durch ehrenamtliche Seniorenbeauftragten gelingen“, sind beide Brechtel und Scherrer wie auch die beteiligten Ortsbürgermeister/innen überzeugt. „Deshalb freuen wir uns über aktive Frauen und Männer, die sich in ihrer Gemeinde eine solche Aufgabe vorstellen können, sei es allein oder in einem Team. Der Gewinn des Modellprojekts ist die fachliche Begleitung der Senioren und Seniorinnen und der am Projekt beteiligten Gemeinden. Auch gehört dazu eine Bestandsaufnahme in der Modellverbandsgemeinde, die über das Projekt finanziert wird.“
Mit ihren Unterschriften unter die Kooperationsvereinbarung bekräftigten Landrat Brechtel, Verbandsbürgermeister Scherrer, der Erste Ortsbeigeordneter Bruno Fried (Berg), der Erste Stadtbeigeordneter Karl Münzing (Hagenbach), Ortsbürgermeister Edwin Diesel (Scheibenhardt), Ortsbürgermeister Thorsten Pfirmann (Neuburg) die Bedeutung des jetzt angestoßenen Prozesses.
Zu Beginn der Veranstaltung stellte Annette Fahlbusch, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung und Geschäftsführerin der Regionalen Pflegekonferenz, Struktur und Inhalte des Modellprojekts vor. Ein erster Höhepunkt der Veranstaltung war der Erfahrungs- und Praxisbericht von Kollegen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis zum Thema "Seniorenbeauftragte in den Ortsgemeinden des Rhein-Hunsrück-Kreises". Damit ehrenamtliche Seniorenbeauftragte gut eingebunden sind in die Gemeinde seien vor allem Unterstützung durch Kommunalpolitik, Einbeziehung der Gemeinde, fachliche Schulung, Unterstützung und Begleitung der Seniorenbeauftragten und Würdigung des Ehrenamtes von zentraler Bedeutung.
Im kreativen Teil, moderiert von Jutta Wegmann und den Mitarbeiterinnen der Pflegestützpunkte, gingen die Teilnehmer/innen den Fragen nach: Was bringen Seniorenbeauftragte mit an Erfahrungen, Kompetenzen, Talenten? Wie sind Seniorenbeauftragte in ihrer Gemeinde eingebunden – in Verwaltung, Politik, im sozialen Leben? Wie finden wir geeignete Seniorenbeauftragten?
Landrat Dr. Fritz Brechtel ermutigt alle Beteiligten zum aktiven Miteinander: „In Zukunft wird sich vieles verändern. Deshalb sind Wissen und Ideen, wie wir damit umgehen können, besonders wichtig. Es ist noch nichts "Fertig" – wir sind Lernende und Umsetzende in diesem spannenden Prozess. Und: Wir tun es gemeinsam mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.“ Dazu findet am Nachmittag des 15. August 2012 ein Start-Workshop im Kulturzentrum Hagenbach statt.