Daten, Daten, Daten – allerorten hinterlässt man Daten. Nur welche? Bei wem? Warum und für wielange? Und warum soll dass auch noch schlimm sein? Eine Veranstaltung im Mannheimer Dorint-Hotel am 15. Mai wollte für ein brisantes Thema sensibilisieren.
Der Organisator und Journalist Joachim Jakobs versteht sich mehr als Mahner denn als Problemlöser. Lösungen zu finden, ist eine Anstrengung, die Politik und Gesellschaft gleichermaßen noch intensiv beschäftigen wird, behauptet Jakobs.
Der Schutz der persönlichen Daten tue also not. Anlässlich der regelmäßigen Datenskandale liest man so etwas immer wieder: hier ein Hackerangriff, dort illegaler Datenhandel. Doch wie bei den Skandalen im Lebensmittebereich wächst schnell mediales Gras über die einzelnen Vorfälle. Damit möglichst weiten Kreisen Aufklärung widerfahren kann, dafür setzt sich der Journalist und Autor Joachim Jakobs ein (https://privatsphaere.org/).
Recherche, Erfahrung aus Interviews und ein Netzwerk aus Netzaktivisten und Rechtsexperten bemühte er, um auf die gefährlichsten Fallstricke in unserem modernen Leben hinzuweisen. Die schöne neue Welt zwischen Touchscreen und weltweitem Shopping ist denn nämlich so gefahrlos nicht. Schlimmer noch: Gefahr für persönlichste Daten drohe nicht nur von Quasimonopolisten im World Wide Web, sondern vielleicht schon bei der Stadtverwaltung um die Ecke.
Ein Vortrag über Medienkompetenz und eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Parteien – Jakobs hatte sich viel vorgenommen. Als Vertreter der politischen Parteien nahmen teil: Julien Ferrat (Die Linke), Lisa Hofmann (Piratenpartei), Florian Kußmann (FDP), Alexander Salomon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Christian Stadelmann (ÖDP). Für die SPD nahm die Internetbeauftragte Malin Melbeck teil. Zwei Fachleute für Sicherheit und Internetrecht, Rolf von Roessing und die Rechtsanwältin Dr. Caroline Hevert, komplettierten die Runde.
Alle Parteien begreifen, vielleicht aufgeschreckt durch „junge Piraten“, Netzpolitik und Datenschutz als neue wichtige Themenfelder. Das zumindest zeigte die Diskussionrunde nach Jakobs Präsentation. Für den interessierten oder gar verängstigten Endverbraucher bot aber vor allem Jakobs Vortrag wichtige Informationen und Anregungen. Was kann alles passieren und warum? Was ist bereits passiert? Wer kann beim Thema Datenschutz wirklich Kompetenz beanspruchen? Nicht immer gab der Vortrag gleich Antworten. Aber das Fehlen leichter Lösungen mache das Thema eben brisant, betont Jakobs.
Bei einem Thema, dem viele als Laien gegenüberstehen, ist ein Mitdenken wichtig. So schwer es oftmals auch fällt, den eigenen Kopf zu nutzen. Wer aber „A“ sagt und „B“ delegiert, verliert vielleicht aus Unachtsamkeit das ganze Alphabet.
Die Präsentation kann bei Joachim Jakobs per Email angefordert werden:
info@privatsphaere.org