Weinheim wird als Bildungsregion im Land Baden-Württemberg seiner Vorbildfunktion weiter gerecht. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwoch (23. Mai) beschlossen, die Koordinierung beim Übergangsmanagement Schule-Beruf als kommunalen Aufgabe zu definieren. Die Mitarbeiterinnen, die in den letzten fünf Jahren durch ein Bundesprogramm in Weinheim tätig waren, wurden fest in den Mitarbeiterstab der Stadtverwaltung übernommen.
Berufsorientierung und das kommunal gesteuerte „Übergangsmanagement“ am Bildungsübergang von der Schule ins Berufsleben wird also lokal, regional und überregional weiterhin ein Weinheimer Bildungsschwerpunkt sein. Für diese Übergangsarbeit setzt sich Weinheim auch bundesweit gemeinsam mit rund 40 weiteren Städten und Gemeinden in einer „Weinheimer Initiative“ ein. Außerdem gibt es eine erfolgreiche Kooperation mit der ehrenamtlichen Organisation „Weinheimer Unterstützerkreis Berufsstart“ WUB.
Für die Stadt sei dieser Schwerpunkt Programm, betonte Oberbürgermeister Heiner Bernhard. In Weinheim werde der Begriff der „Kommunalen Verantwortungsgemeinschaft“ gelebt. Die „Weinheimer Bildungskette“, in der ein Glied ins andere greift, von der frühkindlichen Förderung bis zur Berufsorientierung, sei weit über die Region hinaus ein Begriff. Das Motto „Kein Kind darf verlorengehen“ weise auf die lokale Gesamtstrategie in Weinheim hin. Insgesamt sei in den letzten fünf Jahren eine feste Bildungsstruktur mit mehreren Akteuren am Übergang Schule-Beruf entstanden, die es zu bewahren gelte.
Vertreter fast aller Fraktionen betonten, dass das kommunale Engagement für das Übergangsmanagement insgesamt sinnvoll investiertes Geld in die Gesellschaft sei. Noch immer und trotz positiver Konjunktur gebe es zu viele junge Menschen, die nach der Schule keinen Anschluss im Berufsleben finden. Da diese Personen später im Allgemeinen staatliche Unterstützung benötigen, spare ein gelingendes Übergangsmanagement unterm Strich dem Staat daher sogar Geld.
Dr. Susanne Felger als Leiterin des kommunalen Übergangsmanagements hatten dem Gremium ausführliche Berichte über die einzelnen Aktionen vorgelegt und konnten auch auf konkret messbare Erfolge verweisen. Zwei Drittel der Bewerber für Ausbildungsstellen konnten jetzt in eine Ausbildung vermittelt werden. Vier von fünf Werkrealschüler hatten 2011 nach der neunten Klasse eine positive Ausbildungsperspektive. Was die Übergangsquoten, gerade auch bei Kindern mit Migrationshintergrund, in weiterführende Schulen angeht, sei Weinheim auf einem sehr guten Weg. Es gebe mittlerweile einen klaren Trend zu steigenden Gymnasialquoten und erfolgreichen Übergängen ins Berufsleben.