Kristin Q and Band – Ein gelungenes Debut in der goldenen Krone in Heidelberg-Kirchheim

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Ob zartes Girly, gefühlvolle Lady oder Rockröhre, Kristin Q (bürgerlicher Nachname „Kieu“, gesprochen wie das englische „Q“) schafft spielend und fast übergangslos jede Metamorphose.

Als Frontsängerin einer der best gebuchten Partybands Deutschlands (Me and the Heat), Gesangspartnerin von Dante Thomas, Nick Carter (Backstreet Boys), Jonny Logan und vielen anderen mehr tourt sie seit 12 Jahren erfolgreich durch Deutschland und quer durch Europa.
Mit diesem Sack voller Erfahrung und reichlich eigener Inspiration hat sie sich nun aufgemacht und geht zum ersten Mal mit einer Auswahl eigener Songs, die noch dieses Jahr auf einem Album erscheinen sollen, an die Öffentlichkeit.
Durch Ihre ausdruckstarke Stimme und ihre körperliche Bühnenpräsenz ist sie längst aus dem Schatten berühmter Namen herausgetreten.
Ihre Stärke ist das Transportieren der Message eines Songs durch pure Emotion. Der Wechsel von zartem Gefühl zu unglaublicher Power in der Stimme macht Ihre ganz besondere Faszination aus. Ihre Art sich zu bewegen ist nicht einstudiert, sie interpretiert einen Song nicht, sie lebt ihn. Kristin Q ist Kristin Q und bleibt immer authentisch.

Sie beginnt das erste Set des Konzerts mit dem gefühlvollen Song „Rest of my life“ und leitet dann direkt über zu „Big Star“, einem Song, zu dem sie der Walk of Fame bei einem Aufenthalt in LA inspiriert hat.
Hier brilliert sie nicht nur durch Ihre Stimme, verblüffend belehrt sie die Zuhörer, die glauben, dass die Blockflöte nur ein Folterinstrument für kleine Kinder ist, eines Besseren.
Mit ihrer Sopranino-Blockflöte spielt sie virtuos ein hinreißendes Solo, was sich perfekt in den Song einfügt und ihm eine ganz besondere Note verleiht. An der Musikhochschule Karlsruhe hat sie in der Meisterklasse von Prof. Karel van Steenhoven studiert und gewann schon als Jugendliche etliche Preise bei Jugend musiziert.

„All that I am“ zeichnet ein autobiografisches Bild von Momenten ihres in der Vergangenheit nicht immer ganz leichten Lebens. In Karl-Marx-Stadt als deutschvietnamesische Coproduktion geboren wanderte sie 1989 aus der DDR aus. Ihr Weg führte sie über zwei Flüchtlingslager, dann von Bönnigheim über Besigheim nach Hockenheim.
Die trotzige Bitterkeit in Ihrer Stimme erzeugt nun erstmalig Gänsehautfeeling. Ein Gitarrensolo von Jörg Dudys, angefeuert von Kristin bietet die perfekte Unterstützung und nimmt einen mit auf ihre Reise.

Mit „Eve of Destruction“ einem wunderschöner Song, den Sie mit Mike Frank (Me and the Heat) anlässlich der Fukushima Katastrophe geschrieben hat, schaltet sie einen Gang zurück. Der zunächst eher nachdenkliche Song, verziert durch ein sehr schönes Solo von Valeria Lo Giudice (Musikhochschule Mannheim), mit sehr viel Gefühl von Kristin gesungen, gipfelt in mitreißender stimmlicher Empörung.
„Sounded like you said“, ein Paradepferd ihres Repertoires, ein Stück voll klanglichem Volumen, was auch der Band viel freien Raum lässt, bildet den Schlusspunkt des ersten Sets.

Ein besonderes Highlight des zweiten Sets ist „Me minus you“ ein Song, der einmal mehr zeigt, wie viel Emotion Kristin in ihre Stimme legen kann. Zusammen mit Julie Pecquet hat sie den Song in einem wunderschönen Video visuell verarbeitet.

Nicht nur mit eigenen Songs begeistert die Newcomerin, die schon fast nicht mehr als eine solche bezeichnet werden kann.
Der nächste Song ist Ihre ganz eigene Interpretation von „Locomotive Breath“ (Jethro Tull).
Jörg Dudys, Benjamin Kirchholtes, Simon Nichols und Mario Garucio schaffen den Klangteppich, auf dem Kristin sich austobt und das ist wörtlich zu nehmen! Sowohl Ihre Stimme als auch ihr spritziges Flötensolo, völlig anders als das Original von Ian Anderson auf der Querflöte, aber mindestens genauso gut, setzen Akzente, das Ganze macht richtig Spaß.

Mit „Salvation“ zeigt sie ihre Stärke beim Jammen und rockt hammermäßig los. Längst hat sie die Zuhörer mitgenommen, singt wie in Trance. Es bleibt nur Staunen was da für Töne aus der zarten Frau kommen, die hier on Stage völlig abgeht.

„Why“, ein Song, den Sie vor 10 Jahren mit Mike Frank geschrieben hat, bildet als Reminiszenz an den langen Weg, den sie bis jetzt gegangen ist, den gelungenen Abschluß des Konzertes dieser Vollblutmusikerin und ihrer Band.

Ein wunderschöner Abend mit ehrlich verschwitzter Live Musik auf höchstem Niveau geht zu Ende.

Kristin Qs Vielseitigkeit macht es schwer ihre Musik zu beschreiben. Immer da, wo die Story eines Songs viel Emotion in sich birgt, fühlt sie sich zuhause und nimmt ihr staunendes Publikum mit. Die Fähigkeit umzuschalten von sanften Tönen zu knallhartem rockigem Sound ist das, was sie ausmacht.
Kreuzt man eine Flasche Champagner mit einem Überraschungsei, kommt man der Sache vielleicht am nächsten.
Das knallt, perlt, ist magisch, niemals voraussehbar, aber musikalisch immer auf den Punkt.

Danke an Kristin Q, an ihre Zauberflöte und natürlich an ihre Band, die sie perfekt unterstützt hat: Jörg Dudys, vocals, guitar; Benjamin Kirchholtes, base; Simon Nichols, keys, vocals, guitar; Mario Garucio, drums; Valeria Lo Giudice, cello.

Das nächste Konzert von Kristin Q und Band findet in der Pfalz statt.
22.06.2012 im Steinhäuser Hof.
Garantiert werden sich etliche Wiederholungstäter unter den Zuhörern finden. 🙂