Regula Gerber, die Generalintendantin des Nationaltheaters Mannheim, wird wegen der noch andauernden Krankheit nicht in ihre Funktion zurückkehren. Dies teilt der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Peter Kurz, in Absprache mit Regula Gerber mit.
Regula Gerber, die seit Dezember 2011 an einem „Burnout“ leidet, befindet sich nach wie vor in Behandlung. „Da eine auf ein konkretes Datum bestimmte Rückkehr nicht mit genügender Sicherheit vorausgesehen werden kann, ist eine verlässliche künstlerische Planung für die kommenden Spielzeiten nur schwer möglich. Vor dem Hintergrund dieser für einen künstlerischen Betrieb schwer tragbaren Unsicherheiten, die sich aus einer solchen Situation ergeben, habe ich der Stadt Mannheim angeboten, eine Lösung zu suchen, die einen Weg zu einer neuen Leitung des Hauses eröffnet“, so Regula Gerber. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz erklärte: "Ich habe gerne mit Frau Gerber als Generalintendantin zusammengearbeitet, aber respektiere dies. Ich denke, es ist gut, dass wir einen gemeinsamen Weg gefunden haben, der einerseits vereinbar ist mit unserer Position als Arbeitgeber, Mitarbeitern im Krankheitsfall beizustehen und Perspektiven zu eröffnen, und der andererseits der besonderen Situation eines künstlerischen Betriebs gerecht wird“.
Vorgesehen ist, dass dem Gemeinderat eine kommissarische Besetzung der Eigenbetriebsleitung mit Lutz Wengler zum 1. Juli 2012 vorgeschlagen wird. Die vertragliche Bindung mit Regula Gerber wird – die Zustimmung des Gemeinderats vorausgesetzt -durch einen Aufhebungsvertrag statt im August 2016 zum Ende der Spielzeit 2012/13 enden. Sollte die Krankmeldung in diesem Zeitraum enden, wird Frau Gerber im Auftrag der Stadt Mannheim bzw. des Nationaltheaters kulturelle bzw. kulturpolitische Projekte übernehmen. Es ist vorgesehen, dass die zwei von Regula Gerber vorbereiteten Produktionen für Frühjahr 2013 und für die Spielzeit 13/14 realisiert werden.
Die Stadt Mannheim bedauert die Entwicklung sehr. „Das Haus präsentiert sich künstlerisch und wirtschaftlich in sehr guter Verfassung. Gerne hätten wir die Zusammenarbeit mit Frau Gerber daher weiter fortgesetzt“, betonen Mannheims Oberbürgermeister und der Kulturdezernent Bürgermeister Michael Grötsch unisono. Eine offizielle Verabschiedung wird nach der Gesundung von Frau Gerber stattfinden.
Parallel zu den vorläufigen Regelungen will die Stadt Mannheim bis zum Herbst prüfen, ob und wie ein Direktorenmodell nach dem Stuttgarter Vorbild die bisherige Führung durch eine Generalintendanz ablösen kann. Bei einem solchen Modell würden die Spartenleiter zu Intendanten. Eine Umsetzung eines neuen Modells könnte gegen Ende des Jahres erfolgen. „Unser Interesse ist eindeutig, mit den bisherigen Leitungen weiter zusammenzuarbeiten.“, setzen OB Dr. Kurz und Kulturbürgermeister Grötsch ein klares Signal.