„Neofaschismus in Deutschland“ – mit diesem Thema beschäftigt sich eine Ausstellung im Wespennest in der Friedrichstraße 36. Gestern Abend wurde sie eröffnet, zu sehen ist sie noch bis Sonntag, 13. Mai. Initiiert hat sie das Regionale Bündnis gegen Rechts mit Unterstützung der Stadt Neustadt an der Weinstraße sowie der Gewerkschaft NGG.
„Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Fußballstadion und jemand hält ein Plakat mit der Zahl 88 in die Höhe“, forderte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler bei der Eröffnung alle Anwesenden auf. „Das ist nicht der Wunsch nach einem 8:8 unentschieden, oder die Begeisterung für den Spieler mit der Nummer 8 auf dem Rücken. Nein. Hinter bestimmten Zahlencodes verbergen sich nationalsozialistische Inhalte. Die 8 steht für den 8. Buchstaben im Alphabet, dies ist das H und zweimal H bedeutet so viel wie Heil Hitler.“
Die neofaschistische Szene kenne zahlreiche Symbole, so Löffler weiter. Die Ausstellung beschäftige sich intensiv mit den Themen Faschismus, Neofaschismus, Parteien und Kameradschaften der Rechten Szene und erkläre Begriffe wie „Rechtsextremismus“ und „Rechtsradikalismus“.
„Ich wünsche mir, dass die Ausstellung viel Aufklärungsarbeit leistet, von vielen Schulklassen besucht wird und deutlich macht: Wir wollen kein rechtes Gedankengut und keine Neofaschisten in Neustadt an der Weinstraße!“; so der Oberbürgermeister. Und weiter: „Ich bin froh, dass wir keinen Vertreter der rechten Szene im Rat haben.“
Ruth Nievelstein, Mitglied des Regionalen Bündnisses gegen Rechts in Neustadt an der Weinstraße, bedankte sich für die finanzielle und logistische Unterstützung der Stadt. „Herr Löffler, Sie haben viel dazu beigetragen, dass die Ausstellung hier stattfinden kann.“ Für Bettina Seckler ist sie ein Baustein der „unerlässlichen Aufklärungs- und Präventivarbeit vor Ort“.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr sowie 17 bis 20 Uhr geöffnet. An Samstag von 12 bis 18 Uhr und an Sonntagen von 11 bis 15 Uhr. Das Wespennest befindet sich oberhalb des Wirtshauses „Konfetti“.