Der Chemiker Dr. Murat Sünbül ist mit einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt‐Stiftung zu Gast an der Universität Heidelberg. Der türkische Wissenschaftler forscht am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Ruperto Carola auf dem Gebiet der Chemischen Biologie. Kooperationspartner in der Abteilung Pharmazeutische Chemie ist Prof. Dr. Andres Jäschke.
Nach Abschluss seines Chemiestudiums an der Middle East Technical University in Ankara (Türkei) wurde Dr. Sünbül an der University of Chicago (USA) auf dem Gebiet der Chemischen Biologie promoviert. In seinen dortigen Forschungen ging es um die Entwicklung neuer Methoden, um bestimmte Proteine selektiv in Zellen so zu modifizieren, dass sie mit mikroskopischen oder spektroskopischen Techniken beobachtet werden können. An der Universität Heidelberg legt Dr. Sünbül seinen Fokus auf eine andere Klasse von Biopolymeren, nämlich Ribonukleinsäuren (RNA), für die in den letzten Jahren immer neue biologische Funktionen entdeckt wurden, für deren direkte Beobachtung jedoch kaum geeignete Techniken zur Verfügung stehen. Ziel ist es, eine hochspezifische Verknüpfung von Farbstoffmolekülen ausschließlich mit solchen RNAs zu erreichen, die ein bestimmtes Strukturmotiv besitzen. Hierzu werden chemisch-synthetische und molekularbiologische Methoden kombiniert.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt zur Förderung internationaler Forschungskooperationen Stipendien an herausragend qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland, die damit ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Gastgeber in Deutschland durchführen können. Dr. Sünbül forscht seit Februar dieses Jahres an der Universität Heidelberg und wird dort einen einjährigen Aufenthalt absolvieren. Das Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg beschäftigt sich mit der Entwicklung, Untersuchung und Anwendung von Wirk‐ und Arzneistoffen sowie der Aufklärung molekularer und zellulärer Wirkungsmechanismen. Prof. Jäschke ist auf dem Gebiet der Pharmazeutischen und Bioorganischen Chemie tätig, zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Nukleinsäuren als Werkzeuge und therapeutische Zielstrukturen.