Knapp 2000 begeisterte Besucher und zufriedene Aussteller: Die 25. Pfälzer Wein- und Sektmesse in der Salierhalle in Bad Dürkheim hat die Erwartungen der Veranstalter
(Pfalzwein-Werbung und Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz) mehr als erfüllt: „Trotz des Bombenwetters am Sonntag war die Halle durchweg gut gefüllt, die Resonanz der Besucher wie der Betriebe positiv“, freute sich Stefan Hilz, der Leiter des Weinbauamts in Neustadt.
Bei der „Jubiläumsausgabe“ der Messe konnten die Weinliebhaber neben knapp 380 Pfälzer Gewächsen (davon mehr als 200 mit einer Prämierung der Landwirtschaftskammer ausgezeichnet) auch 25 Weine aus 25 Ländern der Welt verkosten, 91 Betriebe waren – entweder mit einem eigenen Stand oder mit Weinen im Rahmen einer Gemeinschaftspräsentation – mit von der Partie. Außerdem wurden Brände und regionale Spezialitäten angeboten. Die Weingüter Wageck-Pfaffmann aus Bissersheim und Lothar Kern aus Böchingen konnten sich besonders freuen, denn einer ihrer Weine wurde von einer Sommelier-Jury als „Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet.
Gleich mehrere Zugpferde waren bei dieser „Jubiläumsmesse“ am Start: Etwa die mit Gold prämierten Weine (knapp 100 Gold-Gewächse standen im Messekatalog) oder die bunte Mischung von 25 internationalen Weinen. Nach dem Motto „25 Jahre – 25 Weine“ wurden Weine aus 25 Nationen präsentiert, darunter so ungewöhnliche Herkünfte wie Georgien, Tschechien oder Israel, was die Besucher zu reizvollen Vergleichen animierte. Ein Anziehungspunkt waren auch die Stände des Verbands deutscher Prädikatsweingüter (VdP) und des Barrique-Forums Pfalz.
Viel umlagert auch die Präsentation der Vereinigung Vinissima zum Thema Terroir: In Schoppengläsern waren die Böden der angebotenen Weine zu sehen. An den Ständen der Weingüter und Winzergenossenschaften wurde immer wieder nach dem Riesling als Hauptrebsorte der Pfalz gefragt, daneben nach dem neuen Jahrgang 2011, dem der Ruf eines Super-Jahrgangs vorauseilt. Daneben weckten vor allem ungewöhnliche Sorten wie Muskateller oder Auxerrois, aber auch moderne Trendsorten wie Sauvignon blanc das Interesse der Weinfreunde. Der Portugieser war von der Pfalzwein-Werbung als „Rebsorte des Jahres“ besonders hervorgehoben worden. Entsprechend oft mussten die etwa 20 Betriebe, die Weine der Traditionssorte im Angebot hatten, Proben reichen. „Der Portugieser war bei uns schon einer der Renner“, sagte ein Winzer. Besonders gefragt die beiden Weine, die von den Sommeliers Peer Holm, Nicole Klebahn, Maren Fendt und Anne Anton-Sommer zur „Entdeckung des Jahres“ gekürt worden waren. Das Weingut Wageck-Pfaffmann aus Eissersheim gewann mit einem 2006er Bissersheimer Held HW 31 bei den trocken ausgebauten Portugiesern. Bei diesem „tollen Wein“ mit der ungewöhnlichen Bezeichnung HW 31 auf dem Etikett lobten die Weinexperten die erstaunliche Länge und ungewöhnliche Aromatik. In der Kategorie „Portugieser Weißherbst“ siegte das Weingut Lothar Kern mit einem 2011er Böchinger Rosenkranz – einem „wunderschönen Terrassenwein“, wie die Sommerliers schwärmten.