Lachende Gesichter im Lorscher Stadthaus: Zu einem Pressegespräch hatten sich die Personen zusammengefunden, die erfolgreich den Antrag auf Prägung einer 100-Euro-Goldmünze mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Lorsch betrieben hatten.
Von Berlin aus setzte sich Dr. Michael Meister, Mitglied des Bundestages und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU, dafür ein. In Lorsch beförderte die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Christian Schönung gemeinsam mit der Kulturamtsleiterin Gabi Dewald den Antrag. Angestoßen schließlich hatte diese Initiative der Lorscher Bürger Manfred Szczesny, dem aufgefallen war, dass „Bayern zwar schon zwei Mal, Hessen aber noch nie“ mit dieser Auszeichnung bedacht worden war. Denn die Münze aus 99,99% Feingold mit dem Prägewert 100 Euro ist den deutschen Weltkulturerbestätten gewidmet.
Das Kloster Lorsch wird ab Oktober 2014 deren 11. Ausgabe zieren. Der Antrag auf eine solche Prägung muss sowohl vom Kulturstaatsminister als auch vom Ministerium der Finanzen positiv in das Bundeskabinett empfohlen werden. Der Andrang der Antragsteller war dabei auch dieses Mal groß und Meister gibt zu, dass man in Berlin die entsprechenden Personen „erfolgreich geimpft“ habe. Doch auch, dass Staatsminister Bernd Neumann vor etwa einem Jahr das Lorscher UNESCO-Welterbe selbst in Augenschein genommen hatte, habe mitgeholfen.
Dass man sich schließlich für Lorsch entschied, ist für Michael Meister eine nationale Wertschätzung des Lorscher UNESCO-Welterbes, von dem der gebürtige Lorscher selbst sagt: „Oft wissen wir gar nicht, was für einen Schatz wir hier haben!“ Meister sieht darüber hinaus in der Prägung der Münze ein Zeichen das Lorsch weit über die Region hinaus und noch deutlicher als bisher als touristisches Ziel in den Blick rücken wird. „Das Erscheinen der 100-Euro-Münze pünktlich zum 1250sten Jubiläumsjahr ist ein einmaliges Ereignis“, so der Heimat verbundene Bundespolitiker.
Eine Einschätzung, der sich auch Bürgermeister Christian Schönung anschloss: „Wir merken immer wieder, dass eine Strahlkraft von Lorsch ausgeht, was wir nach Kräften unterstützen.“ Das Millionen schwere Investitionsprogramm, aber auch die ehrgeizigen Pläne für das 1250ste Jubiläum Lorschs im Jahre 2014 zeugten davon. Als eine Art positives Omen für das Gelingen der teilweise von langer Hand eingefädelten Pläne und Projekte sei der Zuschlag aus Berlin jetzt zu werten.
Interessierten sei verraten, dass der Kaufpreis weit über dem Prägewert liegt: 2011 musste man für eine 100-Euro-Goldmünze schon 653,20 Euro zahlen. Maßgeblich ist hier der Goldpreis zum Zeitpunkt der Prägung. Dabei hat jeder in Deutschland wohnhafte Antragsteller ein Anrecht auf Erwerb einer solchen Münze, die zuletzt in einer Auflage von 300 000 Stück erschien. Zu bestellen sind die Goldstücke bei der Verkaufsstelle für Sammlermünzen im oberpfälzischen Weiden. Auch die Sparkasse Bensheim hat signalisiert, ein Kontingent zu erwerben und als Verkaufsstelle zu fungieren.