Warum engagieren sich Jugendliche freiwillig und ohne Lohn in ihrer Stadt? Was ist ihr Antrieb dabei; was erhoffen sie sich davon? Mario Di Carlo dokumentiert in seinem Film ‚Mannemer sein‘ das Engagement und die Zugehörigkeit von acht Jugendlichen für und zu Ihrer Stadt – Premiere am 15. März, 19 Uhr im Atlantis Kino.
Mario Di Carlos neuer Dokumentarfilm ‚Mannemer sein‘ stellt acht junge Mannheimer/innen vor. Sie unterscheiden sich in vielen Punkten – Herkunft, Religion, politische Ansichten, Interessen, Neigungen, haben sich aber alle dafür entschieden, sich aktiv einzubringen, für andere und für sich selbst.
Mannheim – die Stadt, in der alle acht leben – ist nicht immer „Heimat“, aber in jedem Fall wichtiger Bezugspunkt. „Wenn man Mannheim liebt, dann ist man Mannheimer“, sagt Melanie Meinhardt (22), deren Herz ‚blau-schwarz‘ schlägt, für den Fußballverein SV Waldhof Mannheim. „Ich würde sagen, man ist Mannheimer, wenn man mit der Frau Müller zwei Stockwerke tiefer schon mal geredet hat“, sagt Jagoda Michalska. „Ja, typisch Mannheimer – dazu fällt mir gleich ein: Man sagt, was man denkt und macht, was man will“, meint Annika Komanns (18), die viel Zeit und Kraft in ihre Pfadfindergruppe steckt.
Alicia Gasco (20) ist Fertigungsmechanikerin bei der Daimler AG in Mannheim und Mitglied im Ortsjugendausschuss der IG Metall. „Dass wir Jugendliche selbst für unsere Zukunft kämpfen, das ist für mich Engagement. Dass man einfach weiß, ich hab ein Ziel, ich will was erreichen, ich mache das – egal was mir in den Weg kommt“, lautet ihr Motto.
Ibrahim Alboga (18) ist Schüler, in seiner Freizeit Dialogbeauftragter in der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee und spielt Theater in der Creative Factory. Er sagt: „Ich finde es sehr wichtig, dass man Zeit für etwas investiert, sehr viel Zeit, aber dafür kein Geld bekommt.“
Die jungen Mannheimerinnen und Mannheimer sind keine fehlerfreien Vorbilder, und sie wären sich untereinander in vieler Hinsicht uneins. Mario Di Carlos Film setzt Aussage gegen Aussage und entwirft ein vielschichtiges und buntes Bild vom Leben der acht. Wir erfahren, wie sich acht Individuen entfalten, und wie sie sich zugleich im multikulturellen Leben der Großstadt integrieren. Hamidou Bouguerra (16): „Wir sind alle die gleichen Menschen, wir haben alle das gleiche Ziel und arbeiten alle gemeinsam.“
Mannheimer Aktionsplan für Toleranz und Demokratie
– Projekttage für Gruppen und Schulklassen
Der Film ‚Mannemer sein‘ ist Ausgangspunkt eines gleichnamigen Projekts von medien+bildung.com, das im Mannheimer Aktionsplan für Toleranz und Demokratie entstanden ist. Jugendbeteiligung stärken, Institutionen für die Vielfalt der Mannheimer Bevölkerung öffnen und ein tolerantes Zusammenleben fördern – mit diesen drei Zielen geht der Aktionsplan 2012 in die zweite Förderphase. Aus dem Programm ‚Toleranz fördern – Kompetenz stärken‘ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erhält der Mannheimer Aktionsplan 90 000 Euro. Wie schon 2011 haben sich zahlreiche gemeinnützige Organisationen und Vereine mit Vorschlägen und Ideen an dem Programm beteiligt.
Das Folgeprojekt von medien+bildung.com unter dem Titel ‚Mannemer sein 2 – 360 Grad im Quadrat‘ wurde auch 2012 neben anderen Projekten in den Mannheimer Aktionsplan aufgenommen. So können sich schulische und außerschulische Gruppen ab sofort auf der Grundlage des Films ‚Mannemer sein‘ kreativ mit den Themen Identität, Integration, Engagement und Heimat auseinandersetzen. Mit der Filmpremiere am 15. März beginnt eine Reihe von Workshops. Online und offline, per Text, Foto, Audio, Video, App & Web – bei den Projekttagen werden unterschiedliche Medien (Foto, Collage, Video, Radio, Web) genutzt. Die Ergebnisse der Projekttage werden aktuell online präsentiert: auf Facebook, Youtube und der Projektwebsite www.mannemersein.de.
Für die 20 „Mannemer sein“-Projekttage können sich noch Schulklassen und außerschulische Gruppen bewerben:
medien+bildung.com gGmbH
Mario Di Carlo
dicarlo@medienundbildung.com
Tel. 0621-520 21 72