Endlich hat auch das Feriengebiet der Touristikgemeinschaft Odenwald (TGO) mit dem „Neckarsteig“ seinen eigenen zertifizierten Wanderweg. Und was für einen: Acht Wanderetappen erstrecken sich von Heidelberg bis Bad Wimpfen über insgesamt 126,4 km Länge in wunderschöner Landschaft. „Spaziergänge“ sind diese Etappen nur ausnahmsweise; sportliche 3127 Höhenmeter hat derjenige gemeistert, der den gesamten Neckarsteig erwandert hat – mehr, als die Zugspitze zu bieten hat.
Auf der CMT, der gerade in Stuttgart stattfindenden großen Urlaubsmesse, wurde der Neckarsteig nun auf der SWR-Showbühne einem großen Publikum und sehr vielen Pressevertretern offiziell vorgestellt. Dazu waren neben Landrat Dr. Achim Brötel aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, dem Vorsitzenden der TGO, auch nahezu alle Bürgermeister der am Neckarsteig liegenden Gemeinden sowie Timo Bracht nach Stuttgart gereist. Der Triathlon-Europameister, der in Eberbach wohnt, war der Ideengeber des Neckarsteigs und maßgeblich an der aufwändigen Umsetzung beteiligt, für die unter Federführung des Naturparks Neckartal-Odenwald und der TGO eigens eine Interessengemeinschaft gegründet wurde. Ihr gehörten Vertreter aller an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden an. Weitere Kooperationspartner sind die Touristikgemeinschaften Kurpfalz und Heilbronner Land.
Jana Kübel, SWR-Moderatorin, übernahm die Präsentation und interviewte zunächst Landrat Dr. Brötel. „Das Neckartal ist eines der schönsten Täler in ganz Deutschland, das mit seinen vielen Burgen Kultur und Natur ideal verbindet. Das Projekt Neckarsteig ist von Anfang an auf eine so begeisterte Resonanz gestoßen, dass wir mit einem gewaltigen Aufschwung für unseren Wandertourismus rechnen. In jedem Fall freuen wir uns auf viele wanderfreudige Gäste“, erklärte der Landrat. In der Folge ging Timo Bracht auf seine Intention und die genaue Streckenführung ein. Tatsächlich hat es schlussendlich rund zweieinhalb Jahre gebraucht von Brachts Idee bis zur stolzen Präsentation auf der CMT. Nicht zuletzt die Metropolregion hat durch ihre finanzielle Unterstützung die Umsetzung ermöglicht. Die wiederum ist so gelungen, dass der Deutsche Wanderverband dem Neckarsteig sein begehrtes und gar nicht so einfach zu erhaltendes Siegel „Qualitätswanderweg“ verliehen hat. Damit ist der Neckarsteig zertifiziert, entspricht also allen Qualitätskriterien und garantiert ein erstklassiges Wandererlebnis. Die Urkunde wurde vom stellvertretenden Geschäftsführer des Verbands, Erik Neumeyer, auf der Showbühne übergeben und mit dem Landrat freuten sich natürlich auch TGO-Geschäftsführer Achim Dörr und der Geschäftsführer des Naturparks Neckartal-Odenwald, Manfred Robens. Bürgermeister Bernhard Martin aus Eberbach sprach Dankesworte zur von der Sängerin Liane – sie stammt aus Walldürn, mitten in der TGO-Ferienregion gelegen – musikalisch umrahmten Präsentation.
„Man geht dem Geheimnis der Landschaft erst dann auf den Grund, wenn man in ihr geht“, heißt es im druckfrischen und auf der CMT sehr gefragten Faltplan, der detailliert die Etappen und deren Sehenswürdigkeiten beschreibt und viel Wissenswertes rund um Geschichte, Geologie, Flora und Fauna und regionale Produkte mit auf den Weg gibt. Und weiter: „Wer am Neckarsteig die Flanken des Flusslaufs erwandert, auf sonnigen Felsen und alten Burggemäuern ruht, durch weite Wälder und offene Wiesen streift und dem verschlungenen Strom beim Fließen zusieht, der kann einen großartigen Natur- und Kulturraum erkunden – und gleichwohl sich selbst entdecken.“ Dem hatten auch Timo Bracht und der Landrat nicht mehr allzu viel hinzu zu fügen: „Probieren Sie´s aus. Laufen sie alle oder auch nur einzelne Etappen, wie es ihre Zeit und ihre Kondition erlauben. Und bringen sie die Muße mit, an den großen und kleinen Sehenswürdigkeiten an der Strecke, an den romantischen Burgen, den historischen Innenstädten und angesichts der beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt inne zu halten und auch die vielfältigen Einkehrmöglichkeiten zu nutzen.“ Denn der Neckarsteig will ganz bewusst keine Plattform für Leistungssportler sein, sondern dient dem „ganz normalen Wanderer“, der die Bewegung in der schönen Natur in welcher Intensität auch immer genießen will.
Unschlagbare logistische Vorteile sind darüber hinaus die Anbindung aller Zielorte an die S-Bahn/Bahnstationen und auch die mögliche Nutzung der Schiffsverbindungen auf dem Neckar. Entsprechende Unterkünfte sind selbstverständlich vorhanden. Zahlreiche Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten machen die Variation der Tourenvorschläge einfach. Und natürlich ist auch die Laufrichtung frei wählbar. Eine große Eröffnungsveranstaltung für den Neckarsteig ist im Übrigen für Samstag, den 21. April, geplant.
Infos zum Neckarsteig
Die erste Etappe des zertifizierten Qualitätswanderweges Neckarsteig beginnt in Heidelberg und endet nach rund 19 km in Neckarsteinach. Von dort führt der Weg nach Hirschorn (15 km). Das 12 km entfernte Eberbach ist die Endstation der dritten Etappe, Neunkirchen erreicht der Wanderer am Abend des vierten Tages nach rund 18 km. Über Neckarkatzenbach geht es nach Neckargerach (17 km). Auf dem „Margarethenschlucht-Pfad“ wird nach Diedesheim und dann nach Mosbach gewandert, das nach rund 14 km Wegstrecke erreicht wird. Von dort geht es über Haßmersheim nach Gundelsheim (14 km) und die letzte Etappe schließlich endet nach rund 12 km in Bad Wimpfen. Ale acht Etappen erstrecken sich über 126,4 km. 3127 Höhenmeter sind zu bewältigen, wobei die ersten vier Etappen diesbezüglich etwas anspruchsvoller sind als die letzten vier Touren.
Dank des Wegeleitsystems ist die Route praktisch „unverlaufbar“, an allen Zielorten gibt es S-Bahn-Anschluss bzw. Bahnstationen. Ein Faltplan (erhältlich bei der TGO oder bei allen an der Strecke liegenden Gemeinden) informiert ausführlich über die Strecke und alles Wissenswerte. Nähere Infos und Buchungsmöglichkeiten sind ab sofort unter www.neckarsteig.de und unter www.tg-odenwald.de abrufbar, außerdem bei der Geschäftsstelle der TGO in der Scheffelstraße 1 in 74821 Mosbach, Telefon 06261/841390, E-Mail info@tg-odenwald.de.