Mit dem Film „Sinnlichkeit & Wahrheit. Eine Zeitreise durch 60 Jahre Autorenfilm auf dem internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg“ begann die Jubiläumsgala zum 60. Geburtstag des Festivals im Mannheimer Stadthaus. „Eine kleine Geburtstagsfeier“, sagte Festivaldirektor Michael Kötz.
„Der Oberbürgermeister bedauert sehr, dass er heute nicht selbst dabei sein kann“, entschuldigte Bürgermeister Lothar Quast den erkrankten Dr. Peter Kurz. „Aber auch ich bin seit 1984, also seit ich in Mannheim bin, ein regelmäßiger Besucher des Festivals. Es sei 1952 ein wichtiges Signal gewesen, ein Filmfestival ins Leben zu rufen. „Es war ein Zeichen der Mannheimer, die sich nach der Zerstörung wieder Kultur wünschten“, sagte Quast. Und in der Philosophie sei sich das Festival über all die Jahre treu geblieben: „Es geht noch heute darum, die Zuschauer ernst zu nehmen und wunderbare Geschichten zu erzählen.“ Deshalb galt der Dank des Bürgermeisters „Allen die das Filmfestival gegründet und anschließend nach vorne gebracht haben.“ Selbstverständlich auch Michael Kötz eingeschlossen, der seit 20 Jahren als Festivaldirektor die Geschicke lenkt. „Ich will jetzt nicht so weit gehen und sagen, dass wir Michael Kötz lieben, aber wir schätzen ihn und das was er für die Kultur in der Stadt tut sehr.“
Als Vertreter der Landesregierung überbrachte Staatssekretär Jürgen Walter aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Grüße aus Stuttgart. „In Mannheim findet, nach der Berlinale, das zweitälteste Filmfestival Deutschlands statt. Darauf sind wir stolz. Mannheim besticht dabei nicht mit Stars und Sternchen, sondern durch eine einzigartige Atmosphäre und einen unverwechselbaren Charakter. Hier wurden immer wieder Filmjuwelen von ungeheurer Qualität entdeckt“, lobte er. Das sei auch der Landesregierung bekannt, die sich insgesamt um den Ausbau Baden-Württembergs als Filmstandort bemühe. Den Kommunen komme dabei große Bedeutung zu: „Deshalb danke ich den Städten Mannheim und Heidelberg als verlässliche Partner bei der Finanzierung des Festivals.“ Quast gab dieses Lob noch weiter: „Mein Dank gilt dem Publikum, das ein großartiges Fundament darstellt.“
Festivaldirektor gestand ein, dass er vor der Jubiläumsgala „noch ein wenig aufgeregter als sonst“ sei. „Immerhin stehe ich das erste Mal auch als Filmautor vor Ihnen.“ Der Jubiläumsfilm stammte aus seiner Feder. „Wenn sie mich also nachher mit Eiern bewerfen wollen…“ So weit kam es nach seinem Rückblick über die Geschichte des Festivals nicht. Im Gegenteil. Für alle gab es spannende Aspekte zu entdecken: „Der Oberbürgermeister hat mir gesagt, dass ich vor allem auf die Architekturlinien der 50er Jahre achten soll“, verriet Baudezernent Quast schmunzelnd seine „Hausaufgaben“.
Das 60. „Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg“ ist noch bis zum Sonntag, 20. November, im Festivalkino im Stadthaus N1 zu sehen. Weitere Informationen unter www.iffmh.de