Frauen müssen nach Auffassung der rheinland-pfälzischen Frauenministerin Irene Alt nicht nur von ihren Führungskompetenzen überzeugt sein, sondern auch Führungspositionen übernehmen. Bei der Verleihung der Zertifikate an Teilnehmerinnen eines Crossmentoring-Programms in der Speyerer Heiliggeistkirche sagte die Ministerin, dass Frauen „nicht nur die Hälfte des Himmels und der Erde, sondern auch der Führungspositionen“ wollen.
Mehrere Speyerer Behörden, darunter der Landeskirchenrat, hatten seit 1. März 2011 im Rahmen eines Mentoring-Programms für ihren weiblichen Führungsnachwuchs zusammengearbeitet. Oberkirchenrat Gottfried Müller betonte, dass „es Vorbilder und Beispiele geben muss, damit alte Strukturen sich verändern“. So seien in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die ersten ordinierten Pfarrerinnen misstrauisch beäugt worden, „auch die erste Dekanin hatte es in ihrer Rolle und ihrem Amt schwer“. Heute läge der Anteil der Pfarrerinnen in der Landeskirche bei rund 40 Prozent, sagte Müller. Je mehr Frauen sich in Führungspositionen etablierten, desto größer sei das Interesse des Nachwuchses an entsprechenden Ämtern und Aufgaben.
Beim Cross-Mentoring kommen Nachwuchsführungskräfte (Mentees) und erfahrene Führungskräfte (Mentoren) aus verschiedenen Behörden zu Gesprächen und Studientagen zusammen. Dabei unterstützen die jeweilige Mentorin oder der Mentor bei konkreten Führungsfragen, beraten bei der Karriereplanung oder geben Tipps zum Umgang mit Mitarbeitern und Vorgesetzten.