Anlässlich der Aktion "Landau für Organspende" informierte Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer am Mittwoch im Rathaus gemeinsam mit Vertretern der Initiative Organspende Rheinland-Pfalz (IO-RLP) über das lebensrettende Thema Organspende.
Schlimmer, der selbst einen Organspendeausweis bei sich trägt, betonte: "Eine Organspende kann Menschenleben retten. Und doch sterben auch heute noch täglich drei Menschen, weil ihnen kein rettendes Spendeorgan vermittelt werden konnte." Rund 70 Prozent der Bevölkerung können sich zwar vorstellen, nach dem Ableben ihre Organe zu spenden, jedoch haben sie noch keine aktive Entscheidung in Form eines Organspendeausweises getroffen. "Das größte Problem dabei ist, dass in diesem Fall die Angehörigen kurz nach der Todesnachricht die Entscheidung für den Verstorbenen treffen müssen. Häufig wissen sie jedoch nicht, wie der- oder diejenige zur Organspende stand", so Frank Reis von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). "Man kann seinen Angehörigen diese schwere Entscheidung, besonders im Falle eines Hirntods, abnehmen, in dem man einen Organspendeausweis ausfüllt und bei sich trägt. Auch ein "Nein" zur Organspende kann darin dokumentiert werden", so Reis weiter.
Es ginge nicht darum die Bürger zur Organspende zu überreden, sondern umfassend zu informieren und die Leute anzuregen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, erklärte Jupp Arldt, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz. "Die Entscheidung für oder gegen die Organspende ist eine hochpersönliche Angelegenheit", betonte er.
Für Hans-Peter Wohn, vom Bundesverband der Organtransplantierten e.V., war die Organspende lebensrettend. Seit achtzehneinhalb Jahren lebt er nun schon mit seiner neuen Leber. "Die gespendete Leber hat mir bisher 17 Jahre geschenkt. Mit meiner alten, hätte ich nur noch ein Jahr zu leben gehabt", berichtete Wohn. Ihm sei es besonders wichtig die Idee der Organspende in der Bevölkerung zu verbreiten und das vor allem schon bei Jugendlichen. Er unterrichte" auch Lehrer in den Schulen, damit diese ausreichend befähigt sind Fragen der Schüler zu beantworten. "Die jungen Leute sind sehr offen und diskutieren kontrovers über dieses Thema. Das ist wichtig, denn nur so kann unsere Gesellschaft nach und nach umfassend informiert werden", so Wohn weiter.
Die Stadt Landau unterstützt dieses Engagement nur allzu gerne. Im Bürgerbüro des Rathauses, Marktstraße 50, liegen daher ab sofort Organspendeausweise sowie Info-Broschüren für interessierte Bürgerinnen und Bürger bereit. Organspendeausweise sind zudem grundsätzlich in jeder Apotheke und bei jedem Arzt erhältlich.
Pressemitteilung der Stadt Landau