Das Mentorenprojekt „ÜMA“ der Stadt Mannheim wurde als herausragende „Bildungsidee“ im bundesweiten Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ ausgezeichnet. Damit gehört das aus über 1100 Bewerbungen ausgewählte Mannheimer Projekt zu den Vorreitern einer Bewegung für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland.
Bei dem durch die Stadt Mannheim initiierten Projekt führen ehrenamtliche Berufswahlhelfer Eltern von sozial benachteiligten Schülern durch die deutsche Bildungslandschaft. Dadurch werden die Eltern befähigt, ihre Kinder bei der Berufswahl kompetent zu unterstützen. Die Elternarbeit der engagierten Freiwilligen findet an Schulen, in Migrantenvereinen und Nachbarschaftsnetzwerken vor Ort statt. Dort informieren sie die Eltern über Hürden und Möglichkeiten beim wichtigen Übergang von der Schule in den Beruf. Komplettiert wird das Programm durch Mentoren, die den Schülern bei der Berufsorientierung zur Seite stehen.
Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb nahm die Auszeichnung hierfür in Form einer Urkunde, einem Pokal und einer Ehrentafel entgegen. „Die Stadt Mannheim hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass sie Vorbild für Bildungsgerechtigkeit in Deutschland ist. Mein Dezernat hat zahlreiche Anstrengungen unternommen und viele Projekte gestartet, um dieses Ziel voranzutreiben. Deshalb freut es uns besonders, wenn dies über die Grenzen der Stadt hinaus wahrgenommen und honoriert wird“, so Freundlieb. Sie bedankte sich bei den ehrenamtlichen Berufswahlhelfern und erklärte: „Ohne ihr Engagement wäre dieses Projekt nicht möglich. Deshalb nehme ich den Preis, der vor allem den Ehrenamtlichen Berufswahlhelfern gebührt, stellvertretend entgegen.“ Susanne Mahler-Siebler, Repräsentantin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, lobte die Nachhaltigkeit des Angebots: „Durch ‚ÜMA‘ sind alle teilnehmenden Eltern selbst in der Lage, als Berufswahlhelfer Jugendliche durch die Bildungslandschaft zu führen. Dieser generations-übergreifende Ansatz ist vorbildlich.“
Über 1.100 Bildungsprojekte aus ganz Deutschland haben sich Anfang 2012 bei dem Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ beworben. Eine unabhängige Expertenjury wählte insgesamt 52 Projekte aus, die sich in herausragender Weise für mehr Bildung von Kindern und Jugendlichen stark machen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Vorreiter einer gesellschaftlichen Bewegung für mehr Bildung sichtbar zu machen und Andere zum Nachmachen zu ermutigen.
ÜMA ist Teil des Projekts „Neue Chance!“, das für die Dauer von drei Jahren über das ESF-Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (kurz: BIWAQ) gefördert wird. Neben der Stadt Mannheim sind noch fünf weitere Projektpartner am BIWAQ-Projekt „Neue Chance!“ beteiligt. Gemeinsam wollen sie die Chancen von benachteiligten Jugendlichen erhöhen, nach der Schule einen Ausbildungsplatz zu bekommen und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
„Ideen für die Bildungsrepublik“ ist ein Wettbewerb der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Kooperationspartner ist die Vodafone Stiftung Deutschland. Unter der Schirmherrschaft der Bundesbildungsministerin Anette Schavan werden beispielhaft Projekte ausgezeichnet, die Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in besonderer Weise fördern.