Mainz – Rheinland-Pfalz stattet als erstes Bundesland den gesamten bodengebundenen Rettungsdienst mit etwa 330 Tablet-PCs für den Einsatz in der Notfallrettung aus.
„Die Anforderungen an den Rettungsdienst nehmen stetig zu. Eine moderne Ausstattung auch zur Dokumentation der oftmals komplexen Einsätze ist darum ein wichtiger Schritt in die Zukunft“,
sagte Innenminister Roger Lewentz am Freitag in Mainz.
Die Einsatzzahlen sind seit dem Jahr 2000 um mehr als 65 Prozent auf heute rund 940.800 pro Jahr gestiegen. Gleichzeitig werden die Einsätze auch komplexer und fachlich anspruchsvoller:
„Rettungsdiensteinsätze betreffen heute hauptsächlich ältere Patienten, welche an mehreren chronischen Erkrankungen leiden, die eine aufwändigere Diagnostik und Behandlung erfordern. Um das im Landesrettungsdienstgesetz geforderte medizinische Qualitätsmanagement umzusetzen, werden in Rheinland-Pfalz daher Notfalleinsätze zukünftig elektronisch mittels Tablet-PCs dokumentiert“, so Lewentz.
Dies erleichtere nicht nur den nachbehandelnden Kliniken die Beurteilung des Patientenzustandes, sondern ermögliche den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst und Rettungsdienstorganisationen zugleich, die Qualität der rettungsdienstlichen Versorgung leichter zu überprüfen und weiter zu optimieren.
Die Systeme sind mit einer Vielzahl an Schnittstellen ausgerüstet, welche z.B. den Datenaustausch mit den Rettungs- und Integrierten Leitstellen, Datenbanken, sowie Medizingeräten, wie einem Defibrillator, ermöglichen. Sie sind damit weit mehr als ein bloßer Ersatz für die bisherigen papiergebundenen Einsatzprotokolle, sondern eine äußerst leistungsfähige mobile IT-Plattform.
Im Auftrag des rheinland-pfälzischen Innenministeriums wurde das Projekt durch eine landesweite Arbeitsgruppe „Mobile elektronische Einsatzdokumentation im Rettungsdienst „AG MEER“ in mehrjähriger Arbeit vorbereitet. Der unter Leitung des Deutschen Zentrums für Notfallmedizin- und Informationstechnologie (DENIT) stehenden AG gehören die Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, das DRK, der ASB, der MHD, die JUH und die Berufsfeuerwehr Trier, Leiter von Notarztstandorten, Vertreter der Gewerkschaften ver.di und Komba, sowie die Kostenträger an.