Weinheim – Herbert Hutter, seit 19 Jahren bei der Stadtwerke Weinheim GmbH Betriebsleiter für die Trinkwasserversorgung, ist stolz auf seine 18 Mitarbeiter in der Betriebsabteilung Wasser.
„Sie wissen um ihre hohe Verantwortung für Trinkwasser, das Lebensmittel Nummer 1. Alle arbeiten sehr gewissenhaft und zuverlässig“,
sagt er am Weltwassertag, der immer am 22. März stattfindet. Dass der diesjährige Gedenktag den Arbeitsplätzen rund um Trinkwasser gewidmet ist, findet er gut.
„Bei uns ist es so selbstverständlich, dass stets frisches und sauberes Wasser aus dem Hahn fließt, dass kaum jemand darüber nachdenkt, was man dafür hinter den Kulissen jeden Tag leisten muss“, meint der Betriebsingenieur.
Die Stadtwerke Weinheim zum Beispiel kümmern sich um die Trinkwasserversorgung der rund 42.000 Einwohner in der Kernstadt Weinheims sowie den Ortsteilen Lützelsachsen, Hohensachsen, Sulzbach, Waid-Ofling. Auch Oberflockenbach, Rippenweier, Ritschweier, Wünschmichelbach und das Gorxheimertal bekommen ihr Trinkwasser von den Stadtwerken. Dafür betreiben diese ein Versorgungsnetz von insgesamt 2 220 Kilometer Länge, sieben Hochbehälter, 20 Druckerhöhungsstationen und ca. 12.000 Hausanschlussleitungen. Diese müssen auch überwacht, gewartet, repariert und gereinigt werden. Hinzu kommen der Ausbau des Leitungsnetzes und die Modernisierung älterer Teilabschnitte sowie das Zählermanagement. Bezogen wird das Wasser vom Wasserzweckverband Badische Bergstraße.
„Gut drei Millionen Kubikmeter pro Jahr fließen durch unsere Leitungen“,
informiert Herbert Hutter und fügt an:
„Wir sorgen dafür, dass stets genügend Wasser in bester Qualität zur Verfügung steht – gestern, heute und in Zukunft. Denn in der Kernstadt feiert die öffentliche Trinkwasserversorgung in diesem Jahr bereits ihren 125. Geburtstag.“
Trinkwasser erfordere eine besondere Sorgfalt, jeden Tag von jedem Mitarbeiter und Bürger.
„Wasser wächst nicht nach, es befindet sich in einem unendlichen Kreislauf. Von daher müssen wir gut auf unser Lebenselixier achtgeben“,
gibt Herbert Hutter zu bedenken.
Qualität fängt bei der Ausbildung an
Die hohe Qualität der Weinheimer Trinkwasserversorgung hat System: Die Betriebsabteilung Wasser ist seit 2004 nach den TSM (Technisches Sicherheitsmamagement) Kriterien des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs) zertifiziert.
„Wir waren eine der ersten mittelständischen Stadtwerke, die sich diesem komplexen Audit gestellt haben“, berichtet Herbert Hutter.
Die Aufgaben der Betriebsabteilung Wasser sind in zwei Bereiche gesplittet, der Unterhaltung von Netzen und technischen Anlagen sowie dem Neubau (Hauptleitungen und Hausanschlüsse), zu dem auch das Zählermanagement gehört. Jedes der beiden Teams besteht aus einem Meister und Fachmonteuren.
„Wir legen großen Wert auf Fachkompetenz“, informiert der Betriebsleiter.
Das gelte für Fort- und Weiterbildung ebenso wie für die eigene Ausbildung. In der Wassersparte bilden die Stadtwerke Weinheim den Anlagenmechaniker der Fachrichtung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus. Derzeit sind zwei Jugendliche in Ausbildung, für September 2017 ist ein weiterer Ausbildungsplatz ausgeschrieben.
„Vor wenigen Wochen ist einer unserer Azubis fertig geworden, wir haben ihn in als Mitarbeiter übernommen“,
sagt Herbert Hutter und ergänzt:
„In den letzten 20 Jahren – also seit meiner Verantwortung – haben alle Azubis in der Wassersparte ihre Ausbildung im ersten Anlauf erfolgreich abgeschlossen. Und viele waren so gut, dass sie eine Auszeichnung auf Bezirksebene erhalten haben. Einer unserer Azubis war auch Landesbester in Baden Württemberg.“
Die Trinkwasserversorgung biete spannende Arbeitsplätze mit Perspektive (zunehmend EDV unterstützt) und Verantwortung, führt er aus. Interessierte können sich im Internet unter www.sww.de über das Berufsbild und die Bewerbungskriterien informieren.
Infobox:
Die UN-Weltkonferenz hat 1992 den Weltwassertag ausgerufen, um die Weltbevölkerung auf die besondere Bedeutung des Lebensmittels Nummer 1 aufmerksam zu machen. Immer noch haben nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit fast 770 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Durchschnittlich braucht in Deutschland eine Person rund 140 Liter Wasser pro Tag für Folgendes:
53 Liter für Baden oder Duschen und Körperhygiene wie Hände waschen, Zähne putzen,
30 Liter für das Waschen der schmutzigen Wäsche,
30 Liter für die Toilettenspülung,
12 Liter für das Geschirrspülen,
12 Liter für die Bewässerung der Garten- und Zimmerpflanzen.
3 Liter zur Nahrungszubereitung und zum Trinken.