Plankstadt – Der nach wie vor anhaltende Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen, wöchentlich sind derzeit 189 vom Regierungspräsidium avisiert, zwingt das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, ständig weitere Einrichtungen für deren vorläufige Unterbringung zu schaffen.
Eine Möglichkeit dazu tut sich in Plankstadt auf, wo dem Kreis die Anmietung einer noch zu errichtenden Wohncontaineranlage angeboten worden ist. Sie soll von einem Privatinvestor im Areal um die ehemalige Gaststätte "Adler" gebaut und schlüsselfertig übergeben werden. Nach Fertigstellung könnte die Anlage als Gemeinschaftsunterkunft für knapp unter 200 Menschen genutzt werden und soll dann für drei Jahre dem Kreis zur Verfügung stehen.
Da das zuständige Kreis-Ordnungsamt trotz intensiver Suche und Planung den Platzbedarf in der Vergangenheit nur noch durch den kurzfristigen Bezug von Gewerbehallen im Rahmen des polizeilichen Notstandes zur Vermeidung von Obdachlosigkeit bereitstellen konnte, freut sich Ordnungsdezernent Christoph Schauder über die in Aussicht stehende Möglichkeit:
"Notunterkünfte sind sicherlich keine Ideallösung, denn dort gibt es kaum Privatsphäre. Da stellt eine gut geplante und gebaute Containerunterkunft, wie sie für Plankstadt vorgesehen ist, die weitaus bessere Alternative dar."
Als Besonderheit sieht er die "relativ zentrale und damit integrative Lage" mitten im Ort, die sich zur Unterbringung von Familien gut eignen würde. Zusagen dazu kann er allerdings nicht geben, denn die Zuteilung über das Regierungspräsidium erfolgt immer nur sehr kurzfristig.
Um der Aufnahmeverpflichtung gegenüber dem Land nachzukommen, hat der Rhein-Neckar-Kreis bereits in 26 Kommunen eine Vielzahl von Objekten angemietet, um den bis jetzt etwa 6.500 Asylbewerbern und Flüchtlingen ein Obdach zu bieten. Weitere, auch in sieben weiteren Gemeinden, sind bereits projektiert. Dass sich nun zudem in Plankstadt ergänzend die Chance über einen privaten Investor bietet, freut Ordnungsdezernent Schauder. Das passt in das Kreiskonzept, überschaubare Einheiten entweder von privaten Investoren anzumieten oder durch den Kreisbetrieb Bau und Vermögen selbst auf von Kommunen oder von Privaten angebotenen Grundstücken zu bauen. Wichtig sei, möglichst alle Städte und Gemeinden einzubeziehen, um so Lasten fair zu verteilen. Schauder zeigt sich auch überzeugt, dass, wie in den anderen Kommunen, in denen bisher Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht worden sind, die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung und das ehrenamtliche Engagement den Menschen, die hier Schutz und Obdach suchen, das Ankommen erleichtern wird. Deshalb werde man natürlich zu gegebener Zeit zusammen mit der Gemeindeverwaltung eine Bürgerinformationsveranstaltung in Plankstadt anbieten.