Kreis Kaiserslautern – Die Anzahl der Menschen, die vor politischer Verfolgung nach Deutschland fliehen und hier politisches Asyl beziehungsweise die Gewährung internationalen Schutzes beantragen, bewegt sich weiter auf hohem Niveau. Bei vielen geflüchteten Menschen ist die Bleibewahrscheinlichkeit aufgrund der politischen Situation in ihren Herkunftsländern hoch, so dass Fragen der Integration in Ausbildung und Beschäftigung von Bedeutung sind und die Grundlage für die gesellschaftliche Integration bilden.
Die Landesregierung, die Agentur für Arbeit und die Jobcenter der Region haben gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern, insbesondere mit den Kommunen, das größte Interesse daran, den im Land ankommenden Flüchtlingen und Asylbegehrenden schnell Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verschaffen.
Im Sommer haben das rheinland-pfälzische Arbeitsministerium und die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit daher bereits das Projekt „Kompetenzen erfassen, Chancen nutzen“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt ist der erste Baustein der rheinland-pfälzischen Integrationskette, bei der es sich um ein Paket von aufeinander abgestimmten arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen handelt, die bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen ansetzen und die Menschen bis zur Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeit begleiten.
Interessierte Flüchtlinge erhalten sowohl in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende wie auch direkt bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern Informationen über den deutschen Arbeitsmarkt und können dann ihre bisherigen Kompetenzen erfassen lassen. Diese Daten werden als Grundlage für die weiteren Beratungen der Flüchtlinge genutzt.
Darauf aufbauend startete im Januar im Landkreis Kaiserslautern der arbeitsmarktpolitische Förderansatz des Beschäftigungspiloten. Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler erklärte dazu:
„Bisher waren die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in den Kommunen oftmals weitgehend isoliert, auch von den regional verfügbaren Unterstützungsangeboten. Meist vergingen dann viele Monate bevor sie beispielsweise den Weg zur Arbeitsagentur fanden. Um diese Lücke zu schließen, hat das Arbeitsministerium den landesweit verfügbaren Ansatz des ‚Beschäftigungspiloten‘ entwickelt. Ich freue mich sehr, dass wir hierfür die Arbeitsagentur und die Kommunen als Kooperationspartner gewinnen konnten.“