Mainz – Seit 1. April ist Univ.-Prof. Dr. Axel Haferkamp Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz.
Unter seiner Leitung soll in der Krankenversorgung eine Fokussierung auf die beiden Schwerpunkte urologische Onkologie und rekonstruktive Urologie erfolgen. Darüber hinaus soll die urologische Grundlagenforschung mit dem Ziel ausgebaut werden, eine translationale onkologische Forschung zu etablieren und im Zuge dessen neue Therapien zu entwickeln.
„Wir sind hocherfreut, dass wir einen so exzellenten und versierten Urologen wie Herrn Professor Haferkamp für die Universitätsmedizin Mainz gewinnen konnten“,
sagt die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon und fügt hinzu:
„Prof. Haferkamp bringt ideale Voraussetzungen mit, um wichtige Akzente für eine exzellente Patientenversorgung zu setzen und neue innovative und moderne Therapieoptionen am Standort Mainz zu etablieren. Darüber hinaus ist aufgrund seines Renommees als international anerkannter Uroonkologe von seiner Berufung auch ein beträchtlicher Impuls für das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) der Universitätsmedizin Mainz zu erwarten.“
Prof. Haferkamp vertritt als neuer Klinikdirektor das gesamte Spektrum der konservativen und operativen Urologie. Sein Ziel ist es, alle Patienten individuell und bestmöglich zu behandeln, ihnen die aktuellsten Diagnostik- und Therapieoptionen anzubieten, den höchsten Technologiestandard zu gewährleisten und neueste Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung unverzüglich in die Klinik zu übertragen. Im Bereich der diagnostischen Techniken gehört dazu unter anderem die Einführung der Magnetresonanztomografie (MRT)-Fusionsbiopsie, bei der sich auf Basis modernster Bildgebung Prostatakarzinome genauestens lokalisieren und identifizieren lassen.
Des Weiteren soll als neue innovative Option zur schonenden und organerhaltenden Therapie des Prostatakrebses die so genannte Fokale Therapie etabliert werden, bei der nur der Tumorherd behandelt wird und die ansonsten den nicht befallenen Teil der Prostata ausspart. Darüber hinaus wird auch künftig das Da Vinci OP-System zur minimal-invasiven roboter-unterstützten Schlüssellochchirurgie bei verschiedenen urologischer Krebsarten und im Bereich der rekonstruktiven Urologie zum Einsatz kommen.
Auf dem Feld der rekonstruktiven Urologie gilt das Augenmerk insbesondere der Kinderurologie, der Inkontinenzchirurgie, der Harnröhrenchirurgie, der Harnableitung nach Blasenverlust und der Prothetik. Gerade im Bereich der Kinderurologie und der Harnröhrenchirurgie kann die Universitätsmedizin Mainz dabei auf eine langjährige Tradition zurückblicken. So kann sich die Urologische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz eine hohe Kompetenz in der Behandlung von im Kindesalter relativ häufig vorkommenden Erkrankungen und Fehlbildungen des Urogenitaltraktes auf ihre Fahnen schreiben. Darüber hinaus stellt die Behandlung der Harninkontinenz bei Frau und Mann einen weiteren Schwerpunkt von Prof. Haferkamp dar, der gleichzeitig auch der 1. Vorsitzende der Deutschen Kontinenzgesellschaft ist.
„Insgesamt ist ein so großer rekonstruktiver Schwerpunkt wie hier in Mainz definitiv etwas Besonderes für eine urologische Klinik. Eines der primären Ziele muss es daher, diesen Schwerpunkt zu erhalten und wenn möglich sogar auszubauen“, sagt Prof. Haferkamp.
Bezogen auf das wissenschaftliche Profil der Urologischen Klinik und Poliklinik soll der Schwerpunkt auf der Aufklärung molekularer Mechanismen liegen, die der Entstehung und Metastasierung urogenitaler Tumoren zugrunde liegen. Ansätze aus der Grundlagenforschung sollen dabei in ein klinisches Konzept integriert werden, mit dem Ziel, neue Therapieansätze zu entwickeln.
„Unter Leitung von Professor Haferkamp soll auch die translationale Forschung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung und Einsatz in der Klinik gestärkt werden“,
betont der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.