Mainz – Bei Sonnenschein setzte Landtagspräsident Joachim Mertes mit einem symbolischen Spatenstich den Startpunkt für die nachhaltige Generalsanierung des Deutschhauses.
Mit dabei waren seine Stellvertreter, die Fraktionsvorsitzenden, Bauministerin Doris Ahnen, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, der LBB-Geschäftsführer sowie der Architekt der Sanierung und die Direktorin beim Landtag.
Vor fast 65 Jahren hat der Landtag im Deutschhaus seinen Sitz genommen. 62 Jahre lang tagte auch das Plenum im Mainzer Deutschhaus. In dieser Zeit sah das Landesparlament Politiker, Parteien und Regierungen kommen und gehen. Nun stehen umfassende Bauarbeiten an. Der Grund: Seit dem Wiederaufbau 1950/51 wurde das Gebäude nicht mehr grundlegend saniert. Doch die Anforderungen an das Haus haben sich seither gewandelt. Im Rahmen der Bauarbeiten unter dem Motto „Bauen für die Demokratie“ wird das Gebäude für die Zukunft gerüstet. Während der Maßnahme tagen die Abgeordneten in der Steinhalle des Landesmuseums.
Den ersten Spatenstich nutze der Landtag zudem um erste Teile der Bauzaunbespannung an der Baustelle, Ecke Große Bleiche vorzustellen. Sie zeigt den Wandel des Gebäudes und verweist auf mit dem Umbau verbundenen Ziele schlagwortartig hin. Das neue Deutschhaus soll eine parlamentarische Arbeitsstätte, ein Begegnungsort, ein barockes Ensemble, weiter transparent, zukunftsfähig und mediengerecht, barrierefrei, energieeffizient sein , ein Haus in dem Demokratie erlebbar wird.
Der Landtagspräsident gab auch in seinen Worten den Start für die Bauarbeiten:
„Jetzt geht es los, das Bauen für die Demokratie in Rheinland-Pfalz.“
Für den Landtag und seinen Präsidenten sei dieser Spatenstich ein Anfang, für ihn persönlich aber auch ein Abschied, weil er mit Ende der Legislaturperiode im Mai aus dem Landtag ausscheide. „Ich werde ab dem 18. Mai die Generalsanierung natürlich weiter verfolgen, aber mit Abstand und als einer der Bürgerinnen und Bürger, für die dieses Haus gemacht wird. Denn die Demokratie ist auf die Öffentlichkeit angewiesen und auch die Architektur richtet sich immer an die Öffentlichkeit“, so der Präsident.
Auf das transparente Verfahren zum Umbau blickte Bauministerin Doris Ahnen (SPD) noch einmal:
„Wir haben das Bauvorhaben sorgfältig vorbereitet und einen zweistufigen Architektenwettbewerb durchgeführt. Wir haben das offen und transparent gemacht – alle Bürgerinnen und Bürger konnten Einsicht nehmen und ihre Anregungen äußern. Insgesamt kostet die Herrichtung des Landtages rund 49,1 Millionen Euro. Wir bekommen dafür ein offenes und freundliches Gebäude – hell, großzügig, mit feinen Detailideen, die sich in die vorhandene Bausubstanz einfügen.“
Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) würdigte das geschichtsträchtige Gebäude, von dessen Balkon aus am 18. März 1793 die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen worden war, die Mainzer Republik.
„Das Deutschhaus ist daher, einmal abgesehen von seiner aktuellen politischen Bedeutung, ein wichtiger regionaler und nationaler Erinnerungsort. Und ein besonders schöner noch dazu“, so Ebling, „umso mehr aber freuen gerade wir Mainzerinnen und Mainzer uns, dass dieses für unsere Stadtgeschichte wie auch für unser Stadtbild so wichtige Haus jetzt saniert, um einen modernen Anbau erweitert und damit fit gemacht wird für seine vielfältigen Aufgaben im 21. Jahrhundert.“