Frankfurt am Main – Der Magistrat hat am Freitag, 22. April 2016, mehrere Vorlagen zum geplanten Ernst-May-Viertel beschlossen.
„Damit können diese Unterlagen nun von den Ortsbeiräten, den Fachausschüssen, der Stadtverordnetenversammlung und der Öffentlichkeit transparent beraten und ausführlich diskutiert werden“,
sagt Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz.
„Nachdem die entsprechenden Gremien zugestimmt haben, werden im sich anschließenden Bebauungsplanverfahren auch sämtliche Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt untersucht werden. Wie gewohnt sind Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne der Beginn eines Planungsprozesses, welcher ergebnissoffen erfolgt. Es wird mehrfach Beschlussfassungen der kommunalen Gremien geben, die jedes Mal neben der gründlichen Erörterung auch Möglichkeit zu ergänzenden Anträgen und Änderungen bietet.“
Bei den Magistratsvorlagen handelt es sich um einen Sachstandsbericht zum Gesamtprojekt, der umfassend über bisherige Untersuchungen und über die Potentiale informiert, die sich durch die Deckelung eines Abschnittes der Autobahn A 661 ergeben: Der Lärmschutz für Bestandsquartiere soll effektiv verbessert, der zerteilte Landschaftsraum zwischen Huthpark und Günthersburgpark wieder vernetzt, neue öffentliche Grünflächen zur Erweiterung und Entlastung bestehender Parkanlagen geschaffen sowie neue Wohnbauflächen vorbereitet werden. Daher umfasst das Paket auch drei Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne: für das „Innovationsquartier“ mit 1.500, „Atterberry-Ost“ mit 250 und das Areal „Nördlich des Günthersburgparks“ mit 100 Wohneinheiten.
Die Entwicklung des Ernst-May-Viertels soll bis zum Jahr 2028 erfolgen und in drei Phasen verlaufen. Auf acht Teilflächen können dabei knapp 4.000 Wohneinheiten für bis zu 10.000 Menschen entstehen. Um weiteren bezahlbaren Wohnraum für die wachsende Stadt zur Verfügung zu stellen, werden in allen geplanten Neubauquartieren ein Anteil von 30 Prozent als öffentlich geförderter Mietwohnungsbau errichtet. Die im Sachstandsbericht beschriebene Lösung zur Einhausung der A 661 mit einer Tunnel-Länge von 400 Metern und die damit verbundene städtebauliche und landschaftsplanerische Grundkonzeption werden als Vorzugsvariante der weiteren Untersuchung zu Grunde gelegt. Sie trägt in Relation zum Mittelaufwand dem Ziel der Lärmschutzschaffung gleichwertig Rechnung. Die Kosten für die Einhausung in dieser Variante würden schätzungsweise rund 91 Millionen Euro betragen.
Ein Kernelement der Planung ist die auf dem Autobahndeckel entstehende „Grüne Mitte“. Sie stellt auch aus klimatologischen Gründen ein wichtiges Element dar, da über sie die Frischluft aus der Wetterau wirkungsvoller ins Stadtgebiet strömt als bisher. Die Frischluftströme überwinden den jetzt noch bestehenden Autobahneinschnitt leichter, da sie durch Tallage sowie die Erwärmung der Fahrbahn nicht mehr abgelenkt und auch nicht mit Autoabgasen belastet werden. Der vorhandene Abenteuerspielplatz soll auch im Falle einer möglichen Verlegung als wichtiges Angebot unmittelbar vor Ort erhalten bleiben. Ein weiteres Ziel ist, in der Summe das Angebot an Gärten zu erhalten und allen Interessierten Ersatz anzubieten.