Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung erforscht immuntherapeutische Ansätze

Krebserkrankungen verlangsamen

Der Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung, Dr. Muhammad Asif Qureshi, arbeitet eng mit dem Direktor des Instituts für Translationale Immunologie (TIM) an der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan, zusammen

Mainz – Die Anzahl der Menschen, die weltweit an Krebs erkranken, wird sich laut Weltgesundheitsbehörde (WHO) bis zum Jahr 2030 fast verdoppeln.

Neue Strategien gegen Krebs sind demnach gefragt. Einen immuntherapeutischen Ansatz zu entwickeln, ist das Ziel des Tumorimmunologen Dr. Muhammad Asif Qureshi aus Pakistan. Konkret will er herausfinden, wie sich verschiedene Krebserkrankungen verlangsamen oder sogar umkehren lassen. Dieses Forschungsvorhaben erfolgt an der Universitätsmedizin Mainz im Rahmen eines zweijährigen Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung. Dr. Qureshi gehört der Forschergruppe des Direktors des Instituts für Translationale Immunologie (TIM) an der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan, an.

Dr. Qureshi fokussiert sich bei seinem Forschungsprojekt auf Leberkrebs. Dabei handelt es sich um die weltweit fünfthäufigste Krebsart bei Männern und neunthäufigste Krebsart bei Frauen.

Im Forschungslabor von Prof. Schuppan liegt der Schwerpunkt auf der Erforschung neuer immunologischer Therapiekonzepte bei Leber und Lungenkrebs. In diesem Zusammenhang ist es ein Kernanliegen, neuartige Diagnostika – hauptsächlich Serum-Marker – zu entwickeln, die sich als Bluttest in der Krebsfrüherkennung und zur therapeutischen Überwachung von Krebspatienten einsetzen lassen. Auch zählt unter anderem zu den Zielen, mit Kooperationspartnern in dem an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verorteten Sonderforschungsbereich (SFB)1066 nanodimensionale polymere Therapeutika für die Tumortherapie zu entwickeln, mit denen sich neue Krebsmedikamente gezielter an ihren Wirkort (hier Zellen des körpereigenen Immunsystems) bringen lassen. Darüber hinaus gilt es Mechanismen zu erforschen, die entweder das Ausschalten oder das gezielte „Scharfstellen“ des Immunsystems ermöglichen. „Mittels eines solchen Mechanismus ließe sich eine Krebserkrankung potentiell verlangsamen oder sogar umkehren. Derartige Mechanismen zu erforschen, ist also ausgesprochen viel versprechend“, sagt Dr. Qureshi und ergänzt: „Die Bedingungen für dieses Forschungsprojekt am Forschungsstandort Mainz sind ideal. Es bieten sich beispielsweise Anknüpfungspunkte zum Forschungszentrum Immuntherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und den vielfältigen Forschungsaktivitäten im Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) der Universitätsmedizin Mainz.“

Erste Berührungspunkte zu Prof. Schuppan hatte Dr. Qureshi bereits im Jahr 2014. Zu jener Zeit zählte er zu den Teilnehmern der jährlich stattfindenden Lindauer Nobelpreisträgertagung am Bodensee und stattete währenddessen dem Labor von Prof. Schuppan einen Besuch ab. „Ich war sofort begeistert von der am Institut für Translationale Immunologie der Universitätsmedizin Mainz geleisteten Pionierarbeit. Letztlich war es auch die Offenheit von Prof. Schuppan und seinem Team im Hinblick auf Forschungskooperationen, die mich dazu bewogen hat, die Universitätsmedizin Mainz für mein Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium auszuwählen.

In Pakistan hatte Dr. Qureshi, geboren 1982 in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate), zuletzt eine sogenannte „Tenure Track“-Assistenzprofessur an der Dow University of Health Sciences in Karachi inne. Er hatte zuvor Medizin studiert und ein Postdoktorandenprogramm an der Universität von Glasgow absolviert. Darüber hinaus hat er einen Masterabschluss im Fach „Internationale Beziehungen“.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht jährlich weltweit mehr als 2000 Forschern hierzulande einen wissenschaftlichen Aufenthalt. Sie vergibt unter anderem die Humboldt-Forschungsstipendien, die an jährlich rund 450 promovierte Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland vergeben werden. Auf Basis eines solchen Forschungsstipendiums lässt sich ein langfristiges Forschungsvorhaben realisieren. Die Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung suchen sich die Arbeitsgruppe für ihren Forschungsaufenthalt an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung selbst aus. Um ein Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium zu erlangen, müssen die Nachwuchswissenschaftler wissenschaftliche Exzellenz nachweisen, die sich unter anderem aus ihrer Publikationsleistung in renommierten Fachzeitschriften ableiten lässt.