Pfingstrosensonntag am 5. Juni in Lorsch

Pracht und Fülle im Lorscher Paeoniengarten

Lorsch – 2013 eröffnete man in Lorsch zu Füßen der evangelischen Kirche einen öffentlichen Lehr- und Schaugarten zur Pfingstrosen. Vier Jahre später steht er nun wieder in voller Pracht und Blüte.

Über 130 Sorten und Arten hat man inzwischen dort angepflanzt und damit eine bundesweite einzigartige Initiative stetig ausgebaut. Für Lorsch wächst sich der Garten insbesondere in den Monaten von April bis Juni, der Blütezeit der Paeonien, immer mehr zu einem beliebten touristischen Anziehungspunkt im Areal des UNESCO Welterbe Kloster Lorsch aus. In einer bemerkenswerten Kooperation zwischen der evangelischen Kirchengemeinde, dem Heimat- und Kulturverein und dem Kulturamt der Stadt Lorsch wurde dieser Garten nicht nur initiiert, sondern wird er seither gepflegt und ständig erweitert. Im Jubiläumsjahr 2104 taufte man eine Pfingstrose des österreichischen Züchters Michael Miely auf den Namen der Stadt Paeonia lactiflora Laureshamensis, die sich seither prächtig entwickelt.

Paeonia Chojuraku
Paeonia Chojuraku

Eine bemerkenswerte Kooperation

„Wir haben damit ein Thema verstetigt, das ganz unmittelbar mit Lorsch zu tun hat und eine Initiative aufgegriffen und verstärkt, wie sie durch den Heimat- und Kulturverein seit langem angelegt war“,

so Kulturamtsleiterin Gabi Dewald. Ein ehreamtliches und unermüdliches Team des HKV fand sich von Anfang an bereit, die Pflege zu übernehmen. Für die Anlage des Gartens und aller Beipflanzungen zeichnet Gisela Steines verantwortlich, beraten von Adelheid Platte. Mit Pfarrer Renatus Keller als großem Befürworter, fand man in der evangelischen Kirchengemeinde einen kooperativen Partner: Die Gemeinde stellte ihren Kirchgarten für die Pfingstrosen nur Verfügung und zeigte sich bislang auch mit allen Erweiterungsplänen einverstanden. In diesem Herbst werden auch Beete hinter der Kirche, begleitend des Weges zum Martin Luther-Haus dazukommen. Die Finanzierung, das Einwerben von Sponsoren, die Bewerbung des Gartens, die Beschilderung und die Koordinierung bei größeren Maßnahmen übernimmt das Kulturamt, das mittlerweile auch das städtische Bau- und Umweltamt in das Projekt einbezogen hat.

„Allein 2014 und 2015 bekamen wir umfängliche Schenkungen des Pfingstrosenzüchters Volker Emrich, wofür wir weiteren Platz benötigten“,

begründet man den Schritt.

Paonia Nike
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Pfingstrosensonntag mit Information und Ikebana

Am 5. Juni lädt man in Lorsch einmal mehr zum Pfingstrosensonntag ein, den man seit Bestehen des Gartens stets gemeinsam mit dem Welterbetag am ersten Sonntag im Juni feiert. ES gibt eine Führung im Garten (14 Uhr), einen Vortrag des Schweizer Pfingstrosenexperten Walter Good (11 Uhr, Paul-Schnitzer-Saal) und der Verkauf von Paeonien und Informationen rund um die Heilpflanze- und Prachtstaude stehen zwischen 11 und 18 Uhr auf dem Programm. Außerdem wird die Japanerin Keiko Bierbrauer-Terai die Kunst des traditionellen Ikebana anhand der Paeonienblüten demonstrieren (16 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal). Wie alles am Welterbetage sind die Angebote sämtlich kostenlos zugänglich.

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Schweizer Experte berichtet über geplante Gartenerweiterung

Doch auch auf den Vortrag von Walter Good freut man sich besonders, denn der hat in diesem Jahr besonders viel mit Lorsch zu tun. „Er wird über die Züchtungen des griechischen Malers und Paeonienzüchters Nassos Daphnis sprechen und diese vorstellen“, hört man aus dem Kulturamt. Es ist genau diese Sammlung der Lutea-Hybriden, für die eine weitere Vergrößerung des Gartens geplant ist. Die Paeonien-Sammlung des Malers, der 2010 in New York starb, soll auf dem bisher brachliegenden Westhang des Kirchgartens eine Heimat finden. „Das wäre das erste Mal, dass diese prächtigen Pflanzen zusammen zu sehen sind und nicht nur sensationell schön, sondern eben ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für unseren Garten“, freut man sich auf diesen großen weiteren Schritt.

Täglich erblühen neue Schönheiten

Zum Pfingstrosensonntags wird ein Informationsflyer vorliegen. Interessierte sollten aber nicht bis zum 5. Juni mit einem Gartenbesuch warten: Jetzt ist zweifellos der Höhepunkt der Pfingstrosenblüte und jeden Tag zeigen sich dort derzeit andere Schönheiten.Info-Kasten

Infobox

Programm am Pfingstrosensonntag (gleichzeitig 12. Welterbetag) am 5. Juni, 11 – 18 Uhr
Informationsbude und Pflanzenverkauf von 11 – 18 Uhr gegenüber dem Pfingstrosengarten
11 Uhr    „Die Sammlung von Nassos Daphnis“. Vortrag von Walter Good (Paul Schnitzer-Saal)
14 Uhr    Führung durch den Lorscher Pfingstrosengarten durch Gisela Steines
16 Uhr    Die klassische Kunst des Ikebana mit Paeonien (Keiko Bierbrauer-Terai, Paul Schnitzer-Saal)