Darmstadt – Die Jugendstiltage auf der Darmstädter Mathildenhöhe wurden bei prachtvollem Wetter für Tausende Besucherinnen und Besucher zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Vom gelungenen Auftakt am Freitagabend über das Illuminationsfest am Samstag, das die Mathildenhöhe samt Tausender Gäste in sinnliches Orange tauchte, bis zum Fest für die ganze Familie am Sonntag. Anja Herdel, Geschäftsführerin der ausrichtenden Darmstadt Marketing GmbH, zog ein kurzes Resümee:
„Wir konnten hier eine sehr positive, gelassene Stimmung genießen – ein entspanntes Bürgerfest. Besonders schön war es, dass viele Gäste am Samstagabend sich mit Kleidung oder Acessoires auf das Motto „Eine Nacht in Orange“ einstimmten, oder auch die Bad Nauheimer Freunde mit den Kostümen der Jugendstilzeit ein malerisches Bild abgaben. Ihnen gebührt unser Dank wie allen Vereinen, Initiativen und Ehrenamtlern, die dieses Fest möglich machten, beispielsweise der Förderverein Hochzeitsturm, HessenDesign und das Ehrenamt für Darmstadt“.
Schon bei der Eröffnung am Freitagabend waren 600 Gäste gekommen, so Herdel, bis Samstagabend waren es 22.000 und insgesamt wurden mit 26.000 Besuchern an drei Tagen die Zahlen des Vorjahres deutlich überschritten.
Bei der Eröffnung am Freitagabend gelang es, den Bogen von der Nacht in Blau 2015 mit Bezug zu den Lilien auch zur Nacht in Orange 2016 zu schlagen, trugen die Lilien doch beim entscheidenden Spiel in Berlin vor zwei Wochen orange Trikots.
„Es gibt keine besseren Botschafter für Darmstadt als die Mannschaft vom SV 98“,
so Oberbürgermeister Jochen Partsch. Die von Anja Herdel verteilten orangen Trikots trugen zusätzlich die Jahreszahl 1863 als Beginn des Stadtmarketing in Darmstadt. Partsch begrüßte am Freitag vor allem Gäste aus Polen und Mitglieder der Familie von Karl Dedecius. Seinem Gedenken war das Jazzkonzert gewidmet, bei dem auch Dr. Philipp Gutbrod am Schlagzeug mitwirkte, der Leiter des Instituts Mathildenhöhe.
„Karl Dedecius hat uns Darmstädtern das Polen-Institut geschenkt, das jetzt im Schloss eine neue Heimstatt gefunden hat“,
so der Oberbürgermeister, und weiter:
„Er wäre heute 95 Jahre alt geworden, sicher wird Karl Dedecius die Kraft dieses Konzertes spüren“.
Nachdem Partsch mit dem Dank an Herdel, Gutbrod und das ganze Team die Jugendstiltage 2016 eröffnet hatte, führte Dr. Dieter Bingen vom Deutschen Polen-Institut ins Thema ein und erläuterte den „Walzer vom Weltende“, der mit einer deutsch-polnischen Jazz-Formation auf der Bühne vor dem Ausstellungsgebäude vorgetragen wurde.
Die „Nacht in Orange“, das Lichterfest am Samstagabend, wurde von Darmstadts Stadtbaurätin Cornelia Zuschke eingeleitet mit „vielleicht ganz besonderen Gedanken“, die die Gäste in die Nacht begleiten sollten. Sie lobte die Mathildenhöhe als die wohl schönste Kulisse von Darmstadt, die jedoch nicht nur dieses sei, sondern auch Substanz. Als Inspiration hierfür nahm sie das Motto Großherzog Ernst-Ludwigs, „das Neue frisch zu wagen“. Die Plakate für die Lichterfeste vor über 100 Jahre Jahren zeigten das pralle Erleben, das damals geherrscht habe. Sie hoffte, dass die Gäste mit der Farbe Orange in Resonanz kommen, die im asiatischen Raum die Bedeutung von Erhellung, Weisheit, Lust, Freude und Kraft habe. Dies wurde auch durch die 2000 Lichter und 300 Lampions unterstrichen, die entzündet wurden. Zuschke dankte allen Mitwirkenden und Sponsoren und lud nochmals dazu ein, die Farbe Orange als Symbol für die Lust und die Hoffnung wahrzunehmen.