Mannheim Karlsruhe (ots) – Zivilfahnder des Bundespolizeireviers Mannheim konnten gestern Mittag einen Gepäckdieb im Hauptbahnhof festnehmen. Gegen den aus Syrien stammenden Mann wurde heute ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Die Beamten beobachteten gegen 14.30 Uhr zwei Männer, die eiligen Schrittes aus einem abfahrbereiten Fernverkehrszug ausstiegen und Richtung Lindenhofunterführung gingen. Einer der Männer trug einen schwarzen Rucksack auf dem Rücken und schaute sich auffällig und nervös um.
Die Zivilfahnder erkannten den Mann mit dem Rucksack als möglichen Tatverdächtigen von einem Diebstahl im Februar. Diese Tat wurde durch die Videoüberwachung aufgezeichnet. Die Schadenshöhe betrug 10.000 Euro.
Am Treppenaufgang zu Bahnsteig 9/10 trennten sich die beiden Männer. Die Zivilfahnder kontrollierten daraufhin den Mann mit dem Rucksack. Auf Verlangen wies er sich mit einer belgischen Identitätskarte aus.
Die Beamten stellten sofort fest, dass das Lichtbild auf dem Ausweis, nicht mit der vorstelligen Person übereinstimmte. Der Mann beharrte, dass es sein Ausweis sei und er sich gerade ein personengebundenes ICE-Wochenticket mit diesem gekauft habe. Der Mann wurde zur Dienststelle verbracht.
Eine sofort eingeleitet Fahndung nach dem zweiten Mann verlief negativ.
Die Zivilfahnder vermuteten, dass der mitgeführte Rucksack kurz zuvor, im Zug entwendet worden ist. Auf der Dienststelle wurden die Fingerabdrücke des Mannes überprüft und dadurch seine Identität festgestellt.
Die belgische Identitätskarte, die der Mann missbräuchlich benutzte, war zur Sachfahndung ausgeschrieben. Bei der Durchsuchung des Rucksacks wurde festgestellt, dass dieser einer anderen Person gehörte.
Fast zeitgleich meldete sich ein 31-jähriger Mann auf dem Revier der Bundespolizei und gab an, dass ihm soeben sein Rucksack im Zug entwendet worden ist.
Der zuvor sichergestellte Rucksack konnte eindeutig dem Geschädigten zugeordnet werden. Dieser war sichtlich erleichtert, dass er sein Eigentum so schnell zurück erhalten hat. Die Schadenshöhe betrug über 4.000 Euro.
Die Bundespolizei hat gegen den 41-jährigen Syrer ein Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Falls des Diebstahls, Ausweismissbrauch, Unterschlagung, Betrugs und unerlaubter Einreise bzw. Aufenthalt eingeleitet.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde der Mann heute einem Haftrichter vorgeführt und im Anschluss in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die Ermittlungen nach dem zweiten Täter dauern an.