Mainz – Zum Reformationsjubiläum 2017 bekommt die Lutherstadt Wittenberg sieben „Tore der Freiheit“, die in den Wallanlagen rund um die Altstadt das Thema Reformation in unterschiedlichen Themenbereichen – den sogenannten Torräumen – darstellen sollen.
Im August 2015 wurden die Preisträger für die Weltausstellung Reformation bekannt gegeben, die die nach Themen gegliederten Kunst- und Architekturinstallationen gestalten werden. Den 1. Preis für den Torraum „Jugend“ erhielten Studierende des Bachelor-Studiengangs Innen-architektur der Hochschule Mainz für ihren Entwurf „Läuft’s bei dir – Versteckte Vielfalt“, betreut von Prof. Antje Krauter.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Studierenden bei diesem internationalen Wettbewerb, an dem insgesamt 21 Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben, mit ihrem Konzept überzeugen konnten“,
freute sich Hochschul-Präsident Prof. Dr. Gerhard Muth anlässlich der Präsentation des Siegerentwurfs. Prof. Dr. Gerhard Robbers, der Regierungsbeauftragte für das Reformationsjubiläum für Rheinland-Pfalz, erklärte:
„Im Rückblick wird gesagt, dass mit der Reformation neue Tore zur Freiheit aufgestoßen worden seien; dies nehmen die Tore in Wittenberg auf.“
Der Entwurf „Läuft’s bei dir – Versteckte Vielfalt“ basiert auf der Konzeptidee, den in der Jugendzeit zu durchlaufenden Irrgarten an Entscheidungen, Grenzerfahrungen und Wegefindungen in Form einer Installation zu visualisieren.
„Für die Umsetzung werden die Talsenken an der Lutherstraße zwischen der Luthereiche und der Neustraße mit vertikalen Baumstämmen befüllt. Die beschnittenen Oberkanten reflektieren durch Spiegelflächen das Licht und bilden so eine einheitliche Ebene zwischen Straße und Grundstücksniveau“,
erläutert Projektleiterin Prof. Antje Krauter.
„Von außen ein See aus funkelnden Reflexionspunkten, im Inneren ein Irrgarten aus möglichen Wegen zwischen den Baumstämmen am Talgrund. So entsteht eine Symbolik, welche die unterschiedliche Wahrnehmung der Jugendzeit wider-spiegelt: Von außen betrachtet, erscheint die Zeit der Jugend funkelnd, prächtig und spannend. Befindet man sich jedoch mitten darin, fordert die Vielfalt der verschiedenen Wege stetige Entscheidungen auf der Suche nach dem ‚richtigen Weg’“.
Die sieben Torräume in den Wittenberger Wallanlagen, die das Gerüst für die Weltausstellung Reformation bilden, sind gegliedert nach den Themenbereichen „Welcome“, „Spiritualität“, „Jugend“, „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, „Globalisierung“, „Ökumene und Religion“ und „Kultur“. Für die Realisierung stehen insgesamt rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Im Reformationssommer 2017 werden über 50 Landeskirchen sowie internationale Institutionen, Organisationen, Initiativen und viele Kulturschaffende ihre aktuelle Sicht auf die Reformation präsentieren. Eröffnet werden die „Tore der Freiheit“ am 20. Mai 2017.