Mannheim – Die von der Firma Bombardier entwickelte PRIMOVE Ladetechnik ist eine bahnbrechende Technologie, die das drahtlose Aufladen elektrischer Fahrzeuge ermöglicht. Zusammen mit dem deutsch-chinesischen Ökopark in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Qingdao, mit der Mannheim seit 1995 freundschaftlich verbunden ist, könnte nun die PRIMOVE Technologie erstmals im Reich der Mitte eingesetzt werden.
Dazu haben am Montag, 23. Mai 2016, Shiyu Zhao, Präsident des Verwaltungskomitees des deutsch-chinesischen Ökoparks, und Jérémie Desjardins, Geschäftsführer der Bombardier Primove GmbH, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, ein Memorandum of Understanding zwischen Bombardier und dem Sino-German Ecopark (SGEP) unterzeichnet.
„Das internationale Engagement Mannheims ist auch ein Beitrag für Mannheims kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung. Das zeigt die Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen Bombardier und dem Sino-German Ecopark. Grundlage hierfür ist die partnerschaftliche Verbundenheit zwischen Mannheim und Qingdao, die nicht nur den Kulturaustausch fördert, sondern auch für Unternehmen in Mannheim konkrete Ergebnisse hervorbringt“,
betonte Dr. Kurz im chinesischen Teehaus des Luisenparks, wo die feierliche Unterzeichnung stattfand. Um die PRIMOVE Technologie ständig weiterzuentwickeln, hat Bombardier 2011 in Mannheim ein spezielles Zentrum für Elektromobilität eröffnet.
„Das Vorhaben, die Elektromobilität im Sino-German Ecopark voranzutreiben, ist in Mannheim und besonders im Kompetenzzentrum von Bombardier auf fruchtbaren Boden gestoßen. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dieses zu fördern und unterstützen. Daher freue ich mich sehr, dass die Stadt Mannheim bei der heutigen Unterzeichnung – der Grundsteinlegung für weitere Entwicklungen – Mitgastgeber sein darf“,
so der Oberbürgermeister weiter. Das innovative PRIMOVE System wird in Mannheim bereits auf der Buslinie 63 erfolgreich im Echtbetrieb eingesetzt. Basierend auf induktiver Stromübertragung befreit es Elektrofahrzeuge aller Art von den Beschränkungen durch Kabel, Drähte und Stecker – für einen Stadtverkehr, der flexibler und bequemer ist als je zuvor. Weitere E-Busse mit PRIMOVE Technologie sind in Berlin und Braunschweig sowie im belgischen Brügge unterwegs.
China ist perspektivisch der weltweit größte Markt für Elektromobilität und kann deshalb den Durchbruch elektromobiler Technologien und damit eine Mobilitätswende forcieren.
„In der deutsch-chinesischen Kooperation ist die Elektromobilität ein zentrales innovationspolitisches Thema. Daher ist der chinesische Markt auch für Bombardier von großer Bedeutung“,
erklärte Jérémie Desjardins, Geschäftsführer von Bombardier Primove.
„Mit dem Einsatz der PRIMOVE Technologie in Qindao käme das weltweit erste induktive Ladesystem in China mit einer Leistung von 200 kW zum Einsatz“,
so Desjardins. Auch SGEP-Präsident Shiyu Zhao freue sich auf die Zusammenarbeit mit Bombardier. Oberbürgermeister Kurz hätte ihm die bahnbrechende PRIMOVE Technologie empfohlen. Dies zeige, dass sich die Stadt Mannheim in besonderem Maße für Wirtschaft und Innovation einsetze. Weiterhin betonte Zhao, dass sich China in einem massiven Umbruch befinde, im Zuge dessen nachhaltige Technologien eine große Zukunft im Reich der Mitte haben werden. Er sei daher fest davon überzeugt, dass PRIMOVE ein großes Potenzial auf dem chinesischen Markt haben werde.
Im August wird eine städtische Delegation nach Qingdao reisen, um sich vom Stand der Entwicklungen direkt vor Ort ein Bild zu machen und um die deutsch-chinesischen Beziehungen weiter zu vertiefen. Erst im Juli 2015 hatte der Mannheimer Gemeinderat die Gründung eines Kompetenz-Netzwerks China beschlossen. Damit werden die vielfältigen wirtschaftsbezogenen China-Kontakte der Stadt Mannheim gebündelt und weiter intensiviert. In Mannheim wird hierzu ein „China-Desk“, eine zentrale Anlaufstelle für alle chinesischen Investoren eingerichtet. In der chinesischen Millionenstadt Qingdao wurde als Gegenstück ein Repräsentationsbüro der Stadt Mannheim bereits realisiert und eröffnet. Das geplante Kompetenznetzwerk China bezeichnete der SGEP-Präsident als einen wichtigen Brückenschlag zwischen Mannheim und Qingdao zum kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch.