Weinheim. Es war Präzisionsarbeit in 40 Meter Höhe, der Wind blies rau, es nieselte kalt: Es dauerte rund einen Tag, bis eine Fachfirma unter Aufsicht des Hockenheimer Sachverständigen Michael Dursy am Montag zwei historische und offensichtlich sanierungsbedürftige Sandsteinschornsteine vom Dach des Weinheimer Schlossturms hievte.
Zwei Kranwagen waren erforderlich: Einer trug die Gondel für die Arbeiter, ein zweiter hob die Schornsteine an und ließ sie langsam zu Boden sinken.
Gegen 17 Uhr war auch schon wieder der vordere Schlosshof freigegeben, ebenso die Grünfläche rund um die alte Zeder im so genannten Kleinen Schlosspark. Gefahr gebannt.
Das Weinheimer Amt für Immobilienwirtschaft hatte schnell und richtig reagiert, als Rathaus-Hausmeister Thomas Schäfer vor dem Wochenende bei einer Routine-Kontrolle rissige Stellen an den Sandstein-Schornsteinen feststellte. Ein stürmisches Wochenende war vorhergesagt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Fläche unterm Schlossturm gesperrt. Die Gefahr herab fallender Teile war kurzzeitig zu groß.
Gleich am Montag gingen die Arbeiten früh los. Es dauerte doch einige Stunden, bis die Schornsteine vorsichtig nach unten gehievt werden konnten. In der Werkstatt von Michael Dursy werden die Schäden nun näher untersucht. Dann wird entschieden, wie es weitergeht und wie aufwändig eine Sanierung angepackt werden kann.