Frankfurt am Main – Das Reiseziel wird mit bing oder streetview erkundet, das Navigationsgerät berechnet eine Route, der Fotoapparat speichert zu jedem Bild eine GPS-Koordinate, die Armbanduhr erfasst die Joggingstrecke und die Tagesschau zeigt Satellitenbilder vom letzten Winkel der Erde. In diesen und vielen Alltagssituationen mehr ist die Geodäsie am Werk – aber was ist eigentlich Geodäsie und was hat das Vermessungswesen als Berufsfeld zu bieten?
Anlässlich des Tages der Geodäsie präsentieren das Stadtvermessungsamt, die Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS), der Deutsche Verein für Vermessungswesen (DVW) sowie Vertreter des freien Berufs ein breites Spektrum von Themen aus dem geodätischen Berufsfeld auf dem Rossmarkt.
„Das Arbeitsfeld der Geodäten ist in der kommunalen Verwaltung sehr vielseitig. Es verbindet mit der Liegenschafts- und Ingenieurvermessung, der Verantwortung für eine Geodateninfrastruktur, der Immobilienbewertung und Bodenordnung die ingenieur- und geoinformationstechnischen sowie wirtschaftlichen und rechtlichen Themen in idealer Weise“,
sagt Lothar Hecker vom Stadtvermessungsamt.
Schüler, Schulabgänger, Berufseinsteiger und interessierte Bürger sind eingeladen, die Geodäsie live kennenzulernen und auszuprobieren.
„Innovative Entwicklungen im Umgang mit raumbezogenen Daten ermöglichen ein breites Anwendungsfeld und erweitern dadurch das Berufsfeld für geodätischen Ingenieuren zusätzlich“,
so Cornelia Eschelbach (FRA-UAS). Und Robert Seuß vom FRA-UAS ergänzt:
„Die Geodäsie hilft den Menschen seit Jahrhunderten sich zu orientieren, die Erdoberfläche zu kartieren und einzuteilen. Das Berufsfeld ist vielseitig und hochmodern.“
Am 4. Juni 2016 zwischen 10 und 14 Uhr wird anhand von plastischen Übungen das Berufsfeld vorgestellt. So wird unter anderem mit dem klassischen Tachymeter die Höhe für die Türme des Bankenviertels bestimmt. Außerdem wird mit einem terrestrischen Laserscanner das Gutenberg-Denkmal dreidimensional abgetastet, so dass anschließend sofort ein digitales 3D-Modell im Computer erstellt werden kann. Die Besucher können vor Ort auch die Genauigkeit eines Navigationsgerätes oder eines GPS-Empfängers zum Geocachen, beispielsweise auch im Smartphone, am GPS-Referenzpunkt prüfen. Darüber hinaus präsentieren Mitarbeiter der städtischen Bodenordnung Frankfurter Beispiele für das sogenannte Baulandumlegungsverfahren und die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses Frankfurt stellt das umfassende Aufgabenfeld der Immobilienbewertung und der Immobilienmarktanalyse dar.