Mosbach. Nach den verheerenden Unwetterereignissen vom Wochenende zogen die Verantwortlichen der Integrierten Leitstelle heute (02.06.16) in Mosbach Bilanz.
Gut gemeistert habe man die Vielzahl der Anrufe aus den betroffenen Landkreisgebieten, betonten Steffen Blaschek, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Mosbach, und Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr. So wurde unwetterbedingt rund 500 Mal die 112 gewählt und um Unterstützung durch die Feuerwehren oder Rettungsdienste gebeten. Insgesamt wurden dann mehrere hundert ehrenamtliche Helfer von Feuerwehr, THW, DRK und DLRG in den Einsatz geschickt und deren Maßnahmen koordiniert. Hinzu kamen noch rund 100 Notrufe, die unabhängig von den Unwetterereignissen waren.
„Trotz der ungewöhnlich dramatischen Lage konnten die Anfragen konzentriert und qualifiziert angenommen werden, sodass die Hilfeleistungen zielgerichtet eingesetzt werden konnten und eine unnötige Belastung der Einsatzkräfte vermieden wurde. Auch blieb Zeit für einsatztaktische Überlegungen und Gespräche, um die weiteren Schritte abzuklären“,
so Blaschek und Kirschenlohr. Hierfür wurde die üblicherweise mit ein bis zwei Disponenten besetzte Leitstelle kurzfristig um drei Personen aufgestockt, wobei ein Mitarbeiter an einem abgesetzten Arbeitsplatz die rettungsdienstlichen Einsätze koordinierte, während vier andere Mitarbeiter die Anrufe bearbeiteten.
Zusätzliche Entlastung erhielt die Leitstelle durch die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte der Fernmeldegruppe des Kreises (ELW 2-Gruppe). Diese übernahm am Samstagabend die komplette Kommunikation für den Einsatzbereich Waldbrunn und Neckargerach und ab Sonntagnacht bis Montagnachmittag für alle Einsatzgebiete der Feuerwehren. So konnten sich die Mitarbeiter der Leitstelle auf die Telefonate und die Alarmierung der Einsatzkräfte konzentrieren, während das ELW 2-Team mit den Helfern vor Ort über Funk Kontakt hielt.
„Ich konnte mich in der Leitstelle selbst davon überzeugen, wie gut die Zusammenarbeit von ehren- und hauptamtlichen Kräften geklappt hat. Diese kennen sich oft persönlich und haben bei vielen Übungen und Einsätzen Abläufe entwickelt haben, die in großen Krisensituationen einfach funktionieren. Mit bereichsübergreifenden Leitstellen wird genau dies so nicht mehr funktionieren“,
sagte Landrat Dr. Achim Brötel rückblickend.
Nach den bisherigen Auswertungen konnten dank des Engagements die Wartezeiten für die Anrufer weitestgehend kurz gehalten werden und auch ein Ausweichen der Anrufer auf den Notruf der Polizei war nicht notwendig. Am Sonntag hat die Leitstelle sogar dem ebenfalls stark betroffenen Hohenlohekreis Überlandhilfe geleistet und Telefonate für die dortige Leitstelle entgegengenommen und bearbeitet.