Bad Schönborn. Das Wetter sollte nicht ganz bis zum Ende mitspielen, dennoch war die 12. Auflage des Triathlonklassikers im Kraichgau ein Erfolg. Ging der Samstag mit IRONKIDS und Bundesligarennen bei Sonne und Wolken erfolgreich über die Bühne, galt dies am Sonntag nur für den Sparkasse IRONMAN 70.3 Kraichgau powered by KraichgauEnergie. Im 5i50™-Rennen wurde wegen Gewitterwarnung das Schwimmen ausgesetzt – die Athleten starteten direkt in die Radstrecke.
Zuvor boten sich beim IRONMAN 70.3 nahezu perfekte Triathlon-Bedingungen mit Temperaturen um 20 Grad Celsius. Um 9:00 Uhr fiel am Hardtsee in Ubstadt-Weiher der Startschuss für 2000 Athletinnen und Athleten. Um 12.48 Uhr war mit Boris Stein der erste Profi im Ziel. Bei den Frauen darf sich Anja Beranek über Sieg 2016 im Land der 1000 Hügel freuen.
Mitfavorit Maurice Clavel kam als Schnellster aus dem Wasser, gefolgt von Boris Stein und Vorjahressieger Sebastian Kienle. Auf dem Rad schoben sich Stein und Kienle an Clavel vorbei. Vor dem Wechsel übernahm zunächst Kienle die Führung, der 31-jährige Stein behielt jedoch auch nach dem zweiten Wechsel den Anschluss. Der Abstand zu Clavel wuchs auf über fünf Minuten. Alles lief auf einen Zweikampf Kienle gegen Stein hinaus. Während der drei Laufrunden durch Bad Schönborn übernahm Boris Stein erneut die Führung und hielt Kienle zunehmend auf Abstand. Am Ende lief der Westerwälder dem Lokalmatador davon und sicherte sich beim zweiten Start im Kraichgau den zweiten Sieg.
„Sebastian konnte mir auf dem Rad nicht davonfahren, ich ihm aber auch nicht. Wenn man aber irgendwann merkt, dass etwas geht, ist es für den Herausforderer eher einfacher anzugreifen. Die Taktik ging gut auf, auch wenn es im Laufen richtig wehtat – aber die Zuschauer haben mich super unterstützt.“,
bedankte sich Stein im Ziel.
Sebastian Kienle gab sich keinesfalls unzufrieden:
„Ich muss und kann mit dem zweiten Platz gut leben. Ich hatte beim Laufen leichte muskuläre Probleme, was keine Entschuldigung sein soll, sondern vor allem Wertschätzung für Boris, der heute nicht zu schlagen war.“
Platz drei sicherte sich der Belgier Pieter Heemeryck. Maurice Clavel, der eine Top 5-Platzierung angestrebt hatte, gab sich mit Platz vier äußerst zufrieden.
Bei den Frauen übernahm Mitfavoritin Anja Berranek schon im Schwimmen die Initiative, kam als Erste aus dem Wasser und sicherte sich ungefährdet ihren ersten Sieg beim Sparkasse IRONMAN 70.3® Kraichgau powered by KraichgauEnergie. Diesen feierte sie schon weit vor dem Ziel im Spalier der Zuschauer überschwänglich:
„Das war ein super Tag, alles passte zusammen, ich freue mich wahnsinnig.“
Mitfavoritin Yvonne van Vlerken (NED) machte als Zweitplatzierte aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl:
„Dies ist bereits zum sechsten Mal ein zweiter Platz für mich. Ich habe auf der Halbdistanz offensichtlich gerade keinen guten Lauf.“
Hingegen konnte sich die Astrid Stienen aus Moers über ihren dritten Platz drei sehr freuen. Top-Favoritin Julia Gajer musste nach einigen Kilometern auf der Radstrecke aus dem Rennen aussteigen.
Renndirektor Simon Jung zog eine positive Bilanz:
„Wir haben ein großartiges Triathlon-Wochenende mit 3500 Athleten und 35.000 Zuschauern erlebt. Die Absage des Schwimmens im 5i10™ Wettkampf war eine Vorsichtsmaßnahme und damit richtige Entscheidung. Davon abgesehen können wir mit der Veranstaltung sehr zufrieden sein.“