Bensheim / Wiesbaden / Lindenfels – Die eigenverwaltende Geschäftsführung der Südhessischen Klinikverbund gGmbH (SHK) wurde heute Vormittag darüber informiert, dass das Hessische Ministerium der Finanzen „keine Zukunft für eine stationäre Versorgung in Lindenfels“ sieht. Die vorliegenden Wirtschaftspläne für das Modell „Luise light“ würden einer „banküblichen betriebswirtschaftlichen Beurteilung“ für ein Existenzgründer-Vorhaben nicht standhalten.
„Die Gläubigervertreter nehmen die Entscheidung des Hessischen Finanzministeriumsmit Bedauern zur Kenntnis“, erklärt der vom Insolvenzgericht bestellt Sachwalter, Dr. Jan Markus Plathner. „Die Gläubiger haben das Engagement der Mitarbeiter und Bürger so weit als möglich unterstützt“. Auf Grundlage der vorliegenden Informationen und Briefings sei man davon bislang ausgegangen, dass eine Vertragsunterzeichnung rückwirkend zum 1. Juni 2016 kurzfristig darstellbar sei.
„Bei einer Besprechung mit allen an der Sanierung und Fortführung beteiligten Gruppen zu Beginn der Woche haben lediglich Sachwalter und Eigenverwaltung nach entsprechender Beschlussfassung des Gläubigerausschusses ausdrücklich den aufgerufenen Finanzierungsbeitrag für ‚Luise light‘ zugesagt“, legt der Generalbevollmächtigter Dr. Jörg Bornheimer dar.
Zu den nächsten Schritten erläutert SHK-Geschäftsführer Freddy Bergmann: „Wir werden mit dem Gläubigerausschuss unmittelbar nach dem Wochenende über die finanziellen und personellen Kapazitäten in Lindenfels und die Konsequenzen für einen ordnungsgemäßen Krankenhausbetrieb beraten“. Bis Mitte der kommenden Woche erwarte er eine Entscheidung darüber, wann und wie das Krankenhaus in Lindenfels geschlossen werden müsse.
Sachwalter und eigenverwaltende Geschäftsführung zeigen sich von dem Engagement der 116 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Luisenkrankenhauses sowie der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lindenfels beeindruckt.
Die Verhandlungen zum Verkauf des St. Marien Krankenhauses in Lampertheim verlaufen ebenso konstruktiv wie die Übernahme des Heilig-Geist Hospitals in Bensheim durch die artemed-Gruppe.