Worms – Angenehme Temperaturen und ein kreatives Programm: Diese perfekte Kombination bescherte der Kulturnacht in ihrem Jubiläumsjahr am 11. Juni 2016 rund 2.600 Besucher.
Zusammen mit den Aktiven, die den Abend gestalteten, belebten insgesamt etwa 3.000 Personen an 37 Veranstaltungsorten die Wormser Innenstadt. Kein Wunder also, das sich der Veranstalter, die Kultur und Veranstaltungs GmbH (KVG), sowie Kulturkoordinator und Kulturnacht-Initiator Voker Gallé rundum zufrieden zeigten. Zahlreiche Kulturinteressierte aus der Region nutzten das umfangreiche Angebot der Netzwerkveranstaltung von Ausstellungen über Führungen und Theater bis hin zu Musik. Das Angebot „Vorab ins Museum“ nutzten 150 Besucher. Der Veranstalter meldet keine besonderen Vorkommnisse.
Während sich der „Wormser Chor der Chöre“ auf dem Domvorplatz bei Sonnenschein zu einer letzten Probe zusammenfand, begann um 18 Uhr in der Magnuskirche bereits einer der ersten Programmpunkte. Viele Besucher lauschten dem Interkulturellen Chor unter der Leitung von Opernsängerin Ludmilla Der und stimmten sich mit „Happy and free“ oder „A World of Peace and Harmony“ auf den Abend ein. Inzwischen hatte auch der Wormser Projektchor, welcher sich anlässlich der 200-Jahr-Feier-Rheinhessens zusammengefunden hatte, und auch 200 Mitglieder zählte, seinen Auftritt begonnen. Er interpretierte unter der Leitung von Thorsten Mühlberger Variationen von Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ und ließ seine gute Laune schnell auf das Publikum übergehen.
Traditionsgemäß fand die offizielle Eröffnung der Wormser Kulturnacht um 19 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche mit einem begeisternden Konzert der Jugendmusikschule Lucie-Kölsch statt. Oberbürgermeister Michael Kissel lobte in diesem Rahmen das Zusammenwirken der etablierten Institutionen der Stadt und den zahlreichen freien Kulturschaffenden:
„Die Kulturnacht ist aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken und führt die Menschen jedes Jahr aufs Neue zusammen – sei es bei der Programmgestaltung oder beim Flanieren, Staunen und Entdecken. Bewährte Veranstaltungen wechseln sich ab mit neuen kreativen Ideen und lassen die Stadt regelrecht pulsieren.“
So flanierten dann auch den gesamten Abend über zahlreiche Paare, Cliquen und Familien jeden Alters durch Worms, die sich – mit Programmheften bewaffnet – von Ort zu Ort treiben ließen oder gezielt ihr individuelles Programm verfolgten. Immer wieder stieß man auch auf die gut besuchten Weinwanderungen der Vinovation. Wer besonders viel sehen und schnell zwischen den 37 Veranstaltungsorten pendeln wollte, war mit dem Fahrrad unterwegs.
Kulturelle Flaniermeile begeistert
„Das perfekte Ausgehwetter bescherte den Aktiven insgesamt 2.600 Kulturnachtgäste. Das sind noch einmal 200 mehr als im vergangenen Jahr“,
freut sich Petra Graen, Beigeordnete der Stadt Worms, in deren Dezernat die KVG als Zuständigkeit fällt:
„Bei den vielen gebotenen Veranstaltungen fiel die Auswahl oftmals schwer. Eine willkommene Verschnaufpause boten dabei auch die Cafés auf den Innenstadtplätzen, die sich bis spät in den Abend über Besucher freuen durften.“
Kulturkoordinator Volker Gallé entdeckte unter den Flaneuren neben dem Stammpublikum auch viele neue Gesichter:
„Worms bietet eine große kulturelle Vielfalt, was sich mal wieder in der Kulturnacht zeigte – von Musik über bildende Kunst bis hin zu Tanz und Theater wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Diese Vielfalt fand sich auch in den beteiligten Kulturkreisen wieder.“
Beispielsweise im Andreasstift hatte man Gelegenheit, zu syrischen Melodien arabischen Mokka oder landestypische Speisen wie Za’atar, einen Dip aus Sesam, Thymian und Olivenöl auf Fladenbrot, zu probieren. Außerdem thematisierte das deutsch-syrische Theaterprojekt „No Tree left behind“ eindrücklich Flüchtlingserfahrungen.
Fünf Orte erstmals mit dabei
Insgesamt hatten sich diesmal fünf neue Orte an der Kulturnacht beteiligt, die alle ihr individuelles Publikum anzogen: In der Afa-Passage lockte das Musikprogramm des POP UP Festivals vor allem junge Menschen an. Im Gebäude der Möbelfirma Van der Loo begeisterte der gemischte Chor CANTIAMO und erfüllte die Halle stimmgewaltig mit seinem Repertoire an deutschsprachigen Liedern, sodass man hätte meinen können, diese sei für Chormusik gemacht worden. Die IGMG Moschee hatte zum traditionellen Fastenbrechen im Ramadan eingeladen und fast 600 Personen verköstigt. Sollte die Kulturnacht im kommenden Jahr wieder während dem Ramadan stattfinden, möchte man überlegen, die Veranstaltung näher an die Innenstadt zu verlegen, um mehr Kulturnachtgäste anzusprechen. Den Abend genießen konnte man zum ersten Mal auch in der 24/7 Bahnhofslounge, die jeden Besucher mit einem Glas Sekt begrüßte. Im BB on the Rockzz sorgte die Band Altrheinpower für Stimmung, die bereits 2007 bei der ersten Kulturnacht mit von der Partie war. Neben diesen Programmpunkten wurde eine Fülle an Veranstaltungen geboten – jeder Ort hatte sein Publikum, jeder Besucher sein Programm.
Eines der Highlights erwartete die Besucher im Wahrzeichen der Stadt: Im Wormser Dom hatte man die Möglichkeit, 157 Stufen in die Höhe zu steigen und in Gruppen zu zwanzig Personen den Glockenturm zu besichtigen. Da der Besucherandrang sehr groß war, wurden hier mehr als die angekündigten vier Führungen angeboten. Bereits um 21 Uhr konnten etwa hundert Besucher gezählt werden.
„Bei dieser Menge von engagierten Aktiven und Veranstaltungsorten gab es glücklicherweise nur kleinere Probleme, die wir aber schnell und pragmatisch gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort lösen konnten“,
so Artur Kiefel vom Projektmanagement der KVG:
„Besonders freut uns auch, wenn unsere Vermittlung und Koordination im Vorfeld Früchte trägt und benachbarte Veranstaltungsorte gemeinsam für einen reibungslosen, harmonischen Ablauf sorgen – so geschehen beispielsweise auf dem Obermarkt.“
Ergänzend resümiert sein Kollege Markus Reis von Veranstalterseite:
„Wir sind froh darüber, dass sich die Kulturnacht an einem EM-Spielabend eines so großen Zuspruchs erfreute und auch darüber, dass die Vernetzung innerhalb der Stadt wieder so gut funktionierte und allen Besuchern sowie Aktiven einen tollen Abend bescherte.“
Tagsüber ins Museum
Etwa 150 Besucher nutzten das Angebot „Vorab ins Museum“ und waren bereits tagsüber Gäste der Ausstellungen. Auch bei dieser Aktion, die es bereits seit fünf Jahren gibt, gab es einen Neuling: die „Bojemääschterei“, das Backfischfest-Museum des Fischerwääder Vereins. Dieses Heimatmuseum, das nicht nur Fischerstecher und Backfischfestbräute anlockt, feierte während der Kulturnacht seinen einjährigen Geburtstag.
Die Wormser Kulturnacht
Die Kulturnacht Worms ist eine Veranstaltung der Kultur und Veranstaltungs GmbH in Kooperation mit der Kulturkoordination der Stadt Worms. Die einzelnen teilnehmenden Künstlergruppen und Institutionen entwickeln und verantworten ihre Veranstaltungen jeweils selbst. Die Kulturkoordination und die KVG unterstützen durch eine zentrale Vermarktung und Organisation, die finanzielle Unterstützung einzelner Programmpunkte sowie diverse logistische Hilfestellungen. Zusätzlich helfen viele Ehrenamtliche auch hinter den Kulissen. Sascha Kaiser und Jens Thiele, die Geschäftsleitung der KVG, dankt von Organisationsseite besonders den ehrenamtlichen Helfern des Vereins für Ehrenamt und den so genannten „Indianern“, die für die Kassen- und Einlassdienste verantwortlich waren.
Kulturnacht 2017
Das Datum der elften Wormser Kulturnacht wird rechtzeitig auf www.kulturnacht.worms.de veröffentlicht.
Die Partner der Kulturnacht
Die Kulturnacht wird ermöglicht durch die Unterstützung der folgenden Partner: EWR AG, Jakob Jost GmbH, Volksbank Alzey-Worms eG, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Worms mbH und Sparkasse Worms-Alzey-Ried.