Wiesbaden – Arno Goßmann, Sozialdezernent und Bürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, bittet alle Betriebe und Unternehmen, die für dieses Jahr noch ausbilden wollen, mit der Schulsozialarbeit Wiesbaden Kontakt aufzunehmen.
Im Rahmen einer Abfrage der Schulsozialarbeit im Mai 2016 hat sich herausgestellt, dass noch etwa 200 Schülerinnen und Schüler aktiv einen betrieblichen Ausbildungsplatz suchen und bisher leider erfolglos sind.
Trotz enger Kooperation mit der Agentur für Arbeit und der Ausbildungsagentur Wiesbaden gelingt es nicht, für diese jungen Menschen in den Unternehmen und Betrieben einen Ausbildungsplatz zu finden. Derzeit scheint die Lage deutlich schwieriger zu sein als in den Jahren zuvor, obwohl die Wirtschaft von einem zunehmenden Fachkräftemangel berichtet.
„Wir freuen uns natürlich sehr, dass es uns immer mehr gelingt, Jugendliche für einen Ausbildungswunsch zu begeistern und auch Eltern davon zu überzeugen, dass die Ausbildung ein hochwertiges Bildungsangebot ist, welches unser Bildungssystem zur Verfügung stellt. Es zeigt auch, dass die Berufsorientierung an den Schulen verortet ist und besonders an Schulen mit Schulsozialarbeit aktiv aufgegriffen wird. Wir haben es gemeinschaftlich geschafft, in Wiesbaden das Potential an ausbildungsreifen Jugendlichen deutlich zu erhöhen. Jetzt wäre es schade, wenn man diese positive Stimmung bei den Jugendlichen und deren Eltern für eine Ausbildung nicht angemessen in die Realität umsetzen könnte.“,
so Goßmann.
Die konjunkturelle Lage ist insgesamt gut, die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden ist auf einem leicht sinkenden Niveau. Laut Halbjahresbilanz zum Ausbildungsmarkt 2015/2016 der Agentur für Arbeit im Agenturbezirk Wiesbaden stieg die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent (oder 151) auf 2.090 Stellen. Davon waren am 31.03.2016 noch 1.394 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Dennoch, so berichten die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter aus dem Amt für Soziale Arbeit, erhalten viele Jugendliche Absagen für Ausbildungsstellen.
Ausbildungsplätze wie zum Beispiel Medizinische Fachangestellte/-r, Tischler/-in, Kfz-Mechatroniker/-in, Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel sowie in vielen anderen Bereichen sind für viele Jugendliche unerreichbar, obwohl sie die Schule voraussichtlich mit einem guten Schulabschluss verlassen werden – einige haben bis zu 40 Bewerbungen verschickt und immer wieder Absagen erhalten.
Dies korrespondiert zumindest mit der Aussage der Wiesbadener Handwerksvertretungen aus der zweimal jährlich stattfindenden Ausbildungskonferenz im Wiesbadener Rathaus. Im Vergleich zum Vorjahr waren 22 Prozent weniger Ausbildungsverträge zum Stichtag 28. April 2016 gezeichnet worden.
„Ich möchte an Wiesbadener Ausbildungsbetriebe appellieren, jungen Menschen eine Chance zu geben, ihren Wunschberuf zu erlernen und sich im Rahmen der Ausbildung weiter entwickeln zu können“,
sagt Goßmann.
Die Schulsozialarbeit freut sich sehr über Informationen zu freien Ausbildungsplätzen für das Ausbildungsjahr 2016 und erbittet eine Kontaktaufnahme mit Claudia Halm, Telefon 0611 318180 oder claudia.halm@wiesbaden.de. Frau Halm kann von den Jugendlichen genau die herausfiltern, die sich für einen bestimmten Ausbildungsberuf interessieren und die nötige Ausbildungsreife dafür mitbringen.