Heidelberg – Als erste der 14 geplanten Unterkünfte für Flüchtlinge in den Stadtteilen wird der Standort Handschuhsheim „Im Weiher“ in Betrieb gehen. Wenn die Arbeiten zügig voranschreiten, können im August dort 66 Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung einziehen.
Handschuhsheim „Im Weiher“: Die Baugenehmigung für die Unterkunft „Im Weiher“ ist im April vom Regierungspräsidium erteilt worden. Baurechtlich ist eine Belegung mit 100 Personen zulässig. Weil die Stadt Heidelberg den Standort wie angekündigt aber für Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung nutzt, werden dort nicht mehr als 66 Personen untergebracht. Nach Fertigstellung der Fundamente und Leitungen werden voraussichtlich in der ersten Juli-Hälfte die ersten Fertigmodule aufgebaut. Die Unterkunft ist voraussichtlich gegen Ende der Sommerferien bezugsfertig.
Ziegelhausen „Kleingemünder Straße“: In der Kleingemünder Straße 19 und 19/2 werden zehn Wohnungen für Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung saniert. Der Bauantrag ist eingereicht und im Juni erfolgen die Ausschreibungen. Die eigentlichen Sanierungsmaßnahmen beginnen im August. Diese betreffen vor allem die Zentralheizung, energetische Maßnahmen sowie kleine Änderungen am Grundriss. Eigentümerin der Gebäude ist die Stadt Heidelberg. Die GGH saniert die Gebäude im Auftrag der Stadt. Ziel ist, die Wohnungen bis Jahresende 2016 zu belegen.
Rohrbach „Kolbenzeil“: Die GGH baut im Kolbenzeil 7-9 für die Stadt eine Unterkunft für die Anschlussunterbringung auf dem Grundstück des ehemaligen Sprachheilkindergartens. Die Planungen werden derzeit verwaltungsintern geprüft. Damit die Rohrbacher Bürgerinnen und Bürger sich ein Bild von der neuen Unterkunft machen können, werden die Pläne vor Einreichung des Bauantrags in der öffentlichen Bezirksbeiratssitzung am 14. Juli vorgestellt.
„Alle drei Standorte, die die Stadt Heidelberg derzeit umsetzt, werden für Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung genutzt“,
erklärt die Leiterin des Amts für Soziales und Senioren der Stadt Heidelberg, Angelika Haas-Scheuermann. Konkret sind das Flüchtlinge, die schon länger in Deutschland sind.
„Bei den einen ist das Asylverfahren bereits positiv abgeschlossen, die anderen kommen in die neuen Unterkünfte, weil sie nach 24 Monaten gesetzlich dazu verpflichtet sind, die vorläufige Unterbringung zu verlassen, in der sie derzeit wohnen.“
Mit dem Konzept der dezentralen Unterbringung in überschaubaren Wohneinheiten hat Haas-Scheuermann bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen in den städtischen Unterkünften in Kirchheim, im Pfaffengrund und in Bergheim gemacht.
„So kann Integration besser gelingen“,
sagt Haas-Scheuermann:
„Die dezentrale Unterbringung ermöglicht den Menschen die Anbindung an das Stadtteilleben und mittlerweile haben sich in sehr vielen Stadtteilen engagierte Initiativen zur ehrenamtlichen Unterstützung der Flüchtlinge gebildet.“
Und die anderen geplanten Standorte in den Stadtteilen?
„Momentan ist Heidelberg wegen des zentralen Registrierungszentrums des Landes in Patrick Henry Village (PHV) von einer weiteren Zuweisung von Flüchtlingen befreit – was nicht heißt, dass das auch so bleibt“,
sagt Haas-Scheuermann.
„Wie die Flüchtlingsströme sich entwickeln, kann niemand zuverlässig prognostizieren. Wir sind in jedem Fall vorbereitet und können jeden Standort, der auf unserer Liste der geplanten Unterkünfte steht, in wenigen Wochen aktivieren, wenn es nötig sein sollte. Damit sind wir in einer besseren Ausgangslage als manch andere Städte.“