Westpfalz (ots) – Nicht vorhandene Rettungsgassen auf Autobahnen verzögern häufig die Hilfeleistungen von Rettungskräften und das Eintreffen von Polizei, Feuerwehr, Abschleppdiensten und Autobahnmeisterei.
Aufgrund der immer wieder gemachten Erfahrungen hat die Autobahnpolizei Kaiserslautern zusammen mit dem Landesbetrieb Mobilität eine Aktion mit dem Motto „Rettungsgasse – freie Fahrt für Einsatzkräfte“ gestartet.
Jeder kann Opfer eines Verkehrsunfalls oder eines sonstigen ärztlichen Notfalls werden. Egal wie schwierig die Unfall- oder Gefahrenlage ist, die Hilfe muss innerhalb kürzester Zeit eintreffen.
Je schwerer die Verletzungen oder der Notfall, umso schneller wird auch die Hilfe benötigt. Aber da hat sich bereits ein Hindernis aufgetan! Auf Autobahnen entsteht sofort ein Stau. Beschleunigt wird dieses Verkehrsphänomen in der Westpfalz durch die derzeitige Baustellensituation. Schwere Verkehrsunfälle sind zwar nicht alltäglich, häufen sich aber. Die Koordination der Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und anderen Hilfsdiensten erfordert angesichts dieser Situation eine hohe Flexibilität. Unter Zeitdruck rechtzeitig an den Einsatzort zu kommen ist gar nicht so einfach.
Obwohl eigentlich den meisten Verkehrsteilnehmer klar ist, dass bei Blaulicht und Martinshorn die Fahrbahn frei zu machen ist, funktioniert es nicht. Rettungsgassen müssen regelrecht erarbeitet werden und Fahrzeuge blockieren die Weiterfahrt. Autofahrer reagieren falsch, oft sind sie mit der Verkehrssituation überfordert, weil sie sich in einer Baustelle befinden, zu dicht aufgefahren sind und nicht mehr rangieren können.
Mit der Kampagne „Rettungsgasse – freie Fahrt für Einsatzkräfte“ sollen die Verkehrsteilnehmer zu diesem Thema sensibilisiert werden.
Dazu wurden in Zusammenarbeit mit dem LBM an verschiedenen Stellen der Autobahnen 6, 62 und 63 Banner an Brückenbauwerken angebracht. Die Autobahnpolizei wird zudem im Rahmen ihrer Verkehrsüberwachung verstärkt das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im Blick haben, denn häufig wird die Bildung einer Rettungsgasse durch zu geringen Abstand, aggressive und rücksichtslose Fahrzeugführer oder auch durch zu schnelles Fahren verursacht.
Verhaltenstipps der Autobahnpolizei bei Verkehrsstockungen und
beim Annähern von Fahrzeugen mit Sondersignal:
- Verringern Sie Ihre Geschwindigkeit!
- Halten Sie ausreichend Abstand zum Vordermann!
- Halten Sie wenn möglich an!
- Sorgen Sie dafür, dass die gebildete Rettungsgasse frei bleibt, bis Sie die Unfallstelle passiert haben!
- Benutzen Sie nicht den Standstreifen!
- Steigen Sie nicht aus Ihrem Fahrzeug aus!
- Fahren Sie, sofern möglich, in angemessener Geschwindigkeit an der Unfallstelle vorbei!