Frankfurt am Main – Der Startschuss für die Hauptbaumaßnahme der Verlängerung der Stadtbahn-Linie U5 ist gefallen. Am Mittwoch, 29. Juni 2016, übergab die Darmstädter Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid den Planfeststellungsbeschluss an den Bauvorhabenträger VGF.
„Ich freue mich, dass wir ein sorgfältiges und umfangreiches Planfeststellungsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben, so dass die Arbeiten hier planmäßig beginnen können“, sagte die Regierungspräsidentin bei der Übergabe im Informations- und Baubüro am Güterplatz, in unmittelbarer Nähe der künftigen gleichnamigen U-Bahn-Station.
Dem schloss sich Verkehrsdezernent Stefan Majer an: „Das Europaviertel, Frankfurts größtes und wichtigstes städtisches Entwicklungsprojekt, wächst und gedeiht. Die Verlängerung der Stadtbahn-Linie trägt dazu bei, dass das Europaviertel mit allen weiteren Stadtteilen entlang der Strecke bis nach Preungesheim näher zusammenrückt.“
Zum Vorhaben im Europaviertel sagte VGF-Geschäftsführer Michael Budig, der den Bescheid entgegen nahm: „Die VGF ist integraler Bestandteil der Stadt und ihrer Entwicklung. Ein wachsendes Frankfurt bedeutet eine wachsende VGF, denn städtisches Wachstum muss mit einem erstklassigen Mobilitätsangebot verbunden sein. Dafür schaffen wir mit dem Bau der Verlängerung der U5 ins Europaviertel für und mit der Stadt Frankfurt die Grundlage.“
Er skizzierte in groben Umrissen die nächsten Schritte: zunächst die für September 2016 erwartete Ausstellung des Förderbescheids von Land und Bund, dann die Vergabe der Hauptbauarbeiten, ebenfalls noch im Herbst dieses Jahres. Anfang 2017 wird die Startbaugrube für den Tunnelbau ausgehoben. Ein Jahr nach Vergabe der Hauptbaumaßnahmen – so der Stand der Planung – wird die Tunnelbohrmaschine zum Einsatz kommen.
Von Herbst 2022 an soll die U5 Fahrgäste über den Hauptbahnhof ins Europaviertel bringen. Für das Projekt ist ein Budget von rund 281 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt über die Stadt Frankfurt am Main, das Land Hessen, den Bund und die VGF. Die Verlängerung umfasst eine insgesamt 2,7 km lange Strecke mit vier Stationen: Der Streckenverlauf führt vom Abzweig unter dem Platz der Republik 1,4 Kilometer unterirdisch zur neuen Station „Güterplatz“, von da über eine Rampe an die Oberfläche und in die Mitte der Europaallee, danach auf einem 1,3 Kilometer langen Abschnitt weiter Richtung Westen mit den drei oberirdischen Stationen „Emser Brücke“, „Europagarten“ und „Wohnpark“.
Seit Anfang 2014 laufen für das Großprojekt vorbereitende Arbeiten: Für die anstehende Hauptbaumaßnahme wurde das benötigte Baufeld auf der Europaallee zwischen Skyline Plaza und Emser Brücke vorbereitet. Hier verlaufende Trassen, beispielsweise Leitungen für Strom, Beleuchtung und Telekommunikation, mussten umgelegt werden und machen Platz für die dort entstehende Stadtbahn. Diese Arbeiten starteten im Februar 2016 und werden voraussichtlich Ende August 2016 abgeschlossen sein.