Ludwigshafen – Wenn am Samstag die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Viertelfinale der Europameisterschaft auf Italien trifft, sitzen die meisten Menschen in Ludwigshafen vor dem Fernseher. Ertönt gegen 21:45 Uhr der Pfiff zur Halbzeit, ist das für die TWL-Mitarbeiter in den Wasserwerken das Signal zur manuellen Steuerung überzugehen. Denn der Wasserverbrauch steigt dann schlagartig an.
Wer kennt es nicht: Hat man erst mal eine Halbzeit eines spannenden Fußballspieles vor dem Fernseher hinter sich, drückt die Blase. Das ist der Grund, warum in den Halbzeitpausen der EM-Spiele mit deutscher Beteiligung der Wasserbedarf sprunghaft ansteigt, denn dann werden tausende Spülungen gleichzeitig gedrückt. Um Unregelmäßigkeiten in der Wasserversorgung zu vermeiden, wird TWL daher beim Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft am kommenden Samstag die beiden Wasserwerke auf der Parkinsel und im Maudacher Bruch manuell steuern.
Den Fußballeffekt zeigt die Grafik des Achtelfinales Deutschland – Slowakei am vergangenen Sonntag. Von einem Wert um die 1.300 Kubikmeter pro Stunde gegen 18.44 Uhr erhöhte sich die Einspeisemenge innerhalb von nur fünf Minuten auf eine Spitzenabgabe von 1.990 Kubikmeter pro Stunde um 18.49 Uhr. Mit Beginn der zweiten Spielhälfte pendelte sich der Wasserfluss wieder auf normale Werte ein und sank gegen Ende der offiziellen Spielzeit auf 1.330 Kubikmeter pro Stunde, bevor um 19.52 Uhr, nach Ende der regulären Spielzeit, wieder ein Spitzenwert von 1.840 Kubikmeter pro Stunde erreicht wurde.