Trotz der noch mäßigen Temperaturen häufen sich schon jetzt die Beschwerden über Fahrzeugführer, die Fahrzeuge vor der Abfahrt laufen lassen, um das Fahrzeuginnere mit Hilfe der Klimaanlage abzukühlen. Auch in den Wintermonaten wird dieses ordnungswidrige Verhalten von Fahrzeugführern immer häufiger registriert, um die Fahrzeugscheiben von Eis und Schnee zu befreien.
Dieses Verhalten ist aus Umwelt- und Lärmschutzgründen verboten. Die entsprechende Rechtsgrundlage liefert Paragraf 30, Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung, in der es unter anderem heißt: „Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen (…).“
Um Ärger oder Beschwerden durch die belästigte Nachbarschaft zu vermeiden, empfiehlt das Referat Umweltschutz folgende Maßnahmen, die gerade bei sommerlichen Temperaturen im Auto helfen können:
1. Im Schatten parken
Steht das Auto in der prallen Mittagssonne, dauert es gerade einmal fünf Minuten, bis die Temperatur im Durchschnitt vier Grad Celsius über der Außentemperatur liegt. Steht das Auto eine Stunde in der Sonne, liegt die Temperatur etwa 26 Grad über der Außentemperatur. Bringt der Sommer also 40 Grad, können so Temperaturen von bis zu 70 Grad im Wageninneren entstehen. War das Auto zudem davor lange in Bewegung, können durch die Sonneneinstrahlung unter der Motorhaube auch gerne mal 100 Grad entstehen. Und dann kommt es auch zu Störungen und Fehlern in der Elektronik. Deshalb das Auto – wenn möglich – an einem kühlen Ort parken.
2. Kindersitze und Lenkrad abdecken
Wer Kinder im Auto hat, sollte die Kindersitze beim Abstellen des Fahrzeuges unbedingt mit hellen Stoffen abdecken. Andernfalls können die Sitze so heiß werden, dass die Kleinen sich daran verbrennen können. Der gleiche Tipp gilt auch für das Lenkrad. Entweder abdecken oder das Lenkrad um 180 Grad nach unten drehen, dann bleibt die Fläche die man beim Fahren greift im Schatten. Auch hilfreich, um das Auto vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, sind Sonnenschutzmatten. Die silberbeschichteten Matten werden auf der Windschutzscheibe angebracht und sorgen für Abkühlung im Auto.
3. Vor dem Start lüften
Wer nicht sofort starten und losfahren muss, kann für ein paar Minuten alle Türen, Heckklappe und gegebenenfalls ein vorhandenes Schiebedach öffnen, um die heiße Luft heraus zu lassen.
4. Nach dem Start: Lüften und Klimaanlage
Idealerweise sollte man die ersten paar Meter mit geöffneten Fenstern und ausgeschalteter Klimaanlage starten. Damit kann die erwärmte Luft erst einmal heraus, anschließend hat es die Klimaanlage nicht so schwer.
Danach sollten die Fenster geschlossen und die Klimaanlage auf die niedrigste Temperatur gestellt werden. Das Gebläse sollte auf voller Leistung laufen und die Lufteinlässe in den Innenraum gerichtet und offen gehalten werden. Im Kühlbetrieb ist es günstiger, die kalte Luft in den Deckenbereich zu lenken. Von dort sinkt sie langsam ab und mischt sich mit der wärmeren Luft. Das direkte Anstrahlen mit Luftdüsen kann zwar kurzfristig Erleichterung verschaffen, birgt jedoch die Gefahr, dass es durch die Zugluft zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.
Steht der Regler auf Umluft, saugt die Anlage nicht die warme Luft von außen an. Wenn im Wagen eine angenehme Temperatur herrscht, kann die Umluft-Funktion wieder ausgeschaltet werden, damit die Anlage Frischluft ansaugt.
5. Klimaanlage richtig einstellen
Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte nicht mehr als 6 bis 10 Grad Celsius betragen, raten Experten, um beim Verlassen des Wagens keine Kreislaufproblemen zu bekommen oder Gefahr zu laufen, sich eine Erkältung einzufangen.