Weinheim – Chillen, Musik hören, Quatschen, Playstation zocken, Tischkicker, Charts und Billards, Fußball, Basketball, Tischtennis, Graffiti sprayen – die Auswahl der Angebote im „Carrillonian Teen Club“ des Weinheimer Stadtjugendrings im neuen Adam-Karrillon-Haus in der Weststraße ist gewaltig.
„Ein richtiges kleines Jugendzentrum“,
beschreibt Sozialpädagogin Sigi Groß, die im Stadtjugendring den Teen-Club und andere Projekte betreut.
Noch vor der offiziellen Einweihung des Bildungshauses, in dem auch die Musikschule, Teile der Volkshochschule und das Stadtarchiv untergebracht ist, am Samstag, 16. Juli 2016, ist der „Carrillonian Teen Club“ eingezogen. Der Jugendtreff stammt noch aus der Zeit der Karillon-Schule, während des Umbaus war er vorübergehend im Haus der Jugendarbeit in der Bahnhofstraße untergebracht.
Jetzt können sich die Kinder, die regelmäßig den Treff besuchen und zwischen elf und 18 Jahren alt sind, so richtig ausbreiten. Denn zu den Räumen ist ein vergrößerter Außenbereich mit Tischtennisplatte, Wiese und Basketball-Korb dazugekommen. Von Woche zu Woche werden mehr Kinder auf den „Carrillonian Teen Club“ aufmerksam und nutzen eines der Angebote. Im Moment sind es etwa 50 Kids in der Woche. An die 100 oder auch mehr könnten es werden, schätzt Stadtjugendring-Geschäftsführer Martin Wetzel.
An vier Tagen in der Woche hat der Treff geöffnet: Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils von 16 Uhr bis 20 Uhr. Die Zeiten sind ausgeweitet worden mit dem Wiedereinzug.
Die Kinder und Jugendlichen können sich selbst beschäftigen. Es ist aber auch immer jemand da, der sich um sie kümmert: Entweder Sigi Groß oder ihr junger Kollege Nico Gaber (23), der insbesondere mit den Jungs Sport treibt; der gelernte Erzieher und studierte Sozialpädagoge ist in seiner Freizeit Fußballtrainer. Dann kümmern sich eine ganze Reihe von Honorarkräften um spezielle Angebote wie „Kreatives und Kulinarisches“, Thai-Boxen, Hiphop-Tanzen und manch anderes, was Spaß macht.
Meike Gomaa zum Beispiel kocht manchmal abends mit den Mädchen und Jungen im Treff, dann wird zusammen gegessen – wie in einer großen Familie.
Die Kids kommen übrigens aus der ganzen Stadt, und die Mitarbeiter spüren, dass der Standort in der Weststraße sehr zentral liegt, besonders für die Weststadt und die Nordstadt. Der Stadtjugendring ist ja auch an der Friedrich-Grundschule und der Albert-Schweitzer-Schule mit Projekten vor Ort. Daher kennen viele der Jungen und Mädchen ihre Ansprechpartner und alles ist vertraut. Außerdem wissen Groß und Wetzel, dass der Standort auch perspektivisch wichtig ist. Denn mit dem Sanierungsgebiet „Westlich Hauptbahnhof“ werden weitere Kinder und Jugendliche in das Viertel kommen. Der „Carrillonian Teen Club“ steht natürlich auch Kindern und Jugendlichen aus einer Flüchtlingsfamilie offen – und wird auch gerne besucht.
In einem Haus zu sein mit den anderen Nutzern und Einrichtungen, das habe Vorteile, erklärt Sigi Groß, und eröffne Synergieeffekte. So haben einige „Carrillonians“ schon ein Schlagzeug der Musikschule ausprobieren dürfen; andere nutzten den Bewegungsraum der VHS im Erdgeschoss. „Die Kooperation bringt Vorteile mit sich“, sagt sie.