Frankfurt: Auf den Baustellen der ‚Green City‘

Neuer Bericht stellt die wichtigsten Projekte für eine nachhaltige Stadt vor

Frankfurt am Main – Wo steht Frankfurt auf dem Weg zur grünen Stadt? Kann es wirklich gelingen, die prosperierende Stadt bis 2050 komplett mit erneuerbaren Energien zu versorgen und die enorme Nachfrage nach Wohnraum im Einklang mit der Natur zu bewältigen? Knapp fünf Jahre nach der Bewerbung als Europäische Umwelthauptstadt gibt jetzt ein neuer Green City-Bericht einen Überblick über die spannendsten Projekte aus fünf Dezernaten und stellt die wichtigsten Strategien für ein grüneres, gerechteres und klimafreundliches Frankfurt vor.

Auf 84 Seiten mit eindrucksvollen Bildern, Plänen, Projektskizzen und Daten bekommen interessierte Bürger einen Eindruck davon, wie viele Fragen bei der „integrierten Stadtentwicklung“ zu bedenken sind. Planerisch reicht der Bogen vom Innenstadtkonzept über das Ernst-May-Viertel bis zum grünen Gewerbegebiet Fechenheim Nord und Seckbach, im Klimaschutz vom Aktiv-Stadthaus über energieeffiziente Rechenzentren bis zur Energiesparschule. Einen großen Stellenwert hat auch die Mobilität – vom Ausbau des Nahverkehrsnetzes über Programme zur Förderung der Elektromobilität und den Verkehrsversuch Tempo 30 nachts bis zum sicheren Schulweg per Fahrrad. Der Bericht erklärt zudem, wie sich Frankfurt auf den bereits spürbaren Klimawandel vorbereitet, Grünzüge in dicht besiedelte Quartiere bringt und neue Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere schafft – zum Beispiel in der Auenlandschaft im Fechenheimer Mainbogen.

Umweltdezernentin Rosemarie Heilig setzt bei der „Green City“ vor allem auf aktive Teilhabe der Bürger, weniger auf smarte Technik oder Verordnungen. „Wer die eigene Umwelt positiv beeinflussen kann, wird am ehesten auch Lösungen für die globalen Herausforderungen finden“, sagte die Stadträtin. „Der Statusbericht soll diesen Kommunikationsprozess fördern und zeigt unzählige Möglichkeiten auf, gemeinsam mit anderen für das Klima, das Stadtgrün und eine gerechtere Wirtschaftsweise aktiv zu werden.“

Auch für Stadträtin Sarah Sorge, Dezernentin für Bildung und Frauen, kommt es vor allem auf menschliche Kompetenzen an: „Für eine nachhaltige und soziale Entwicklung der Stadt ist für mich eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung der Schlüssel.“

„Arbeitsplätze und Lebensqualität“

Bürgermeister Olaf Cunitz, Dezernent für Planen und Bauen, ist zuversichtlich, dass sich Frankfurts wirtschaftliches Wachstum auch künftig mit einer guten Lebensqualität verbinden lässt. „Viel Grün in der Stadt, ein guter öffentlicher Nahverkehr, ein breites Bildungsangebot, aber auch eine breite Kulturlandschaft – die Menschen schätzen hier das Angebot an Arbeitsplätzen wie auch die vorhandene Lebensqualität. Eine integrierte Stadtentwicklungsstrategie sollte versuchen, alle Bedürfnisse in Einklang zu bringen und das Wachstum qualitativ zu steuern.“

Der Statusbericht Green City Frankfurt 2016 zeigt nicht zuletzt, welchen Beitrag eine stadtverträgliche Verkehrs- und Mobilitätspolitik für eine nachhaltige Stadtentwicklung in den letzten Jahren geleistet hat. „Verkehrssicherheit, Nahmobilität, Neue ÖV-Linien, Tempo 30 nachts sind Beispiele dafür, dass verkehrliche Entscheidungen immer auch ökologische, soziale, und wirtschaftliche Voraussetzungen und Folgen haben“, sagt Verkehrsdezernent Stefan Majer.

Gemeinsam mit den prominenten Mitgliedern des Nachhaltigkeitsbeirats erarbeitet der Magistrat gerade messbare Kriterien für eine dauerhafte Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Wirtschaftsdezernent Markus Frank sieht dafür gerade in einem rasant wandelnden und wachsenden Umfeld wie in Frankfurt eine hohe Bedeutung: „Wir müssen mit strategischem und effizientem Handeln Lösungen für unterschiedlichste Herausforderungen bieten und dafür sorgen, dass unser Wohlstand, unsere Freiheit und unsere Lebensqualität gesichert bleiben.“

Wo wird Frankfurt in fünf weiteren Jahren stehen? Oder im Jahr 2030? Auf der Dialogplattform https://www.frankfurtdeinestadt.de/frankfurt2030/de/home können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen für die integrierte Stadtentwicklung einbringen.

Der Bericht „Green City Frankfurt 2016 Status und Trends“ kann beim Umwelttelefon unter 069/212-39100 oder per E-Mail umwelttelefon@stadt-frankfurt.de kostenlos angefordert werden und ist im Internet unter www.frankfurt-greencity.de veröffentlicht.