Kaiserslautern: Beruf muss man von Grund auf erlernen

Leistung und Mut

Preisverleihung Stiftung HWK
Kreissparkassen-Stiftung ehrt Handwerker (Foto: KSK Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Er beglückwünsche die Handwerksmeister für deren „Leistungen und Mut“, und sie seien

 

„nicht nur Mitmacher, sondern Vormacher in unserer Gesellschaft, die hoffentlich viele Nachmacher finden“,

 

sagte Rupert Schönmehl, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Kaiserslautern, bei der Preisverleihung der Kreissparkassen-Stiftung für das Pfälzische Handwerk. So wie solide Handwerksarbeit auch noch nach Jahren sehr gut vorzeigbar sei, verstehe sich auch die Kreissparkasse als solider Partner des pfälzischen Handwerks, ergänzte Schönmehl. Er bekräftigte, sein Haus

„begleitet sehr gerne Handwerksunternehmungen“

und verwies dabei beispielsweise auf den Start-up-Service der Kreissparkasse, der Firmengründungen im Handwerk unterstützt. Das Bläser-Quintett Claripeten der Kreismusikschule Kaiserslautern umrahmte die Feierstunde musikalisch.

 

Mit Freude habe er aufgenommen, dass die jetzt ausgezeichneten Handwerksmeister „sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl sind“, führte der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Kreissparkasse, Landrat Paul Junker, aus. „Wenn auch manchmal mit Umwegen“, sagte er ermunternd und Respekt zollend auf die Berufsfindungswege in der Vita einzelner eingehend. Diese Auszeichnung der Kreissparkassen-Stiftung habe einen alles übersteigenden ideellen Wert, betonte Junker. Die Stiftung zeichnet die kammerweit Jahrgangsbesten ihres jeweiligen Faches aus.

„Das können Sie immer und überall vorlegen“,

unterstrich Junker zukunftsweisend.

 

„Sie haben nicht nur das wichtigste Ziel der handwerkliche Berufsausbildung erreicht, sondern auch bewiesen, dass Sie bereit sind, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen“,

sagte Brigitte Mannert, Präsidentin der Handwerkskammer der Pfalz, an die Jungmeister gerichtet. Damit seien sie auch

„Vorbilder für unsere Gesellschaft, denn die braucht mehr denn je Menschen, die sich Ziele setzen und ihre Träume verwirklichen“.

Zugleich sprach sie ein Thema der aktuellen Bildungsdebatte an. Danach werde das duale Ausbildungssystem, das weltweit als Vorbild dient, kleingeredet und gleichzeitig werde propagiert, es fehlten Akademiker.

„Deutschlands Wohlstand lebt von den Meistern“,

zitierte sie einen Pressebericht. Dabei seien jedoch wichtigste Gründe für den weltweiten Erfolg „deutscher Wertarbeit und Synonym für Qualität und Präzision“ eben Innovationen und Investitionen in das Bildungssystem gewesen, aber auch

„gesellschaftlicher Konsens, dass man einen Beruf von Grund auf erlernen müsse auf der Basis einer qualifizierten, nachhaltigen und objektiv prüfbaren Ausbildung“,

so Mannert. Sie bemängelte einen verschärften Wettbewerb der Bildungssysteme, in dem u.a. „Weiße-Kragen“-Berufe aufgewertet würden, das Gymnasium die neue Hauptschule sei, OECD-Berichte unsinnig seien und die Institution des deutschen Meisterbriefs sich auf EU-Ebene Angriffen ausgesetzt sehe. 2013 zählten Statistiker erstmals mehr Studierende als Auszubildende, rechnete Mannert vor. Dabei sorge jedoch gerade eine berufliche Qualifikation im weltweiten Vergleich für eine sehr geringe Jugendarbeitslosigkeit. Außerdem schätzten Unternehmen die duale Ausbildung, um geeignete Mitarbeiter zu akquirieren.

„Eine berufliche Bildung bedeutet Integration“,

rief sie aus. Die Meisterprüfung sei noch immer der

„Königsweg in die Selbständigkeit, und besonders qualifizierte Gründer sind das Rückgrat der Zukunft unseres Landes“.

Deshalb forderte Mannert:

„Es wird Zeit, dass wir uns zu einem der wichtigsten Standortfaktoren Deutschlands bekennen.“

 

Die Kreissparkassen-Stiftung für das Pfälzische Handwerk wurde 1986 eingerichtet und verfügt mittlerweile über ein Stiftungskapital von 250.000 Euro. Stiftungszweck ist die Förderung der technischen und betriebswirtschaftlichen Weiterbildung der Meister, Gesellen und Beschäftigten zur Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit des Handwerks. Bislang konnten über 126.000 Euro an Preisgeldern ausgereicht werden. In diesem Jahr wurden elf Jungmeister mit Urkunden und einem Preisgeld in Höhe von je 300 Euro geehrt.

Marco Becker aus Bann (Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister), Carlo Thum aus Kaiserslautern (Installateur- und Heizungsbaumeister), Christoph Siener aus Ranschbach (Elektrotechnikermeister), Rene Stärker aus Obermoschel (Feinwerkmechanikermeister), Max Kortegast aus Oberottterbach (Karosserie- und Fahrzeugbaumeister), André Emser aus Neustadt/W. (Maurer- und Betonbauermeister), Daniel Anken aus Speyer (Schornsteinfegermeister), Marius Hoffmann aus Bellheim (Steinmetz- und Steinbildhauermeister), Christoph Rocchia aus Neustadt/W. (Stuckateurmeister), Lars Manz aus Dannstadt-Schauernheim (Tischlermeister), Sebastian Wolf aus Wachenheim